Welpen barfen
Artgerechte Rohernährung ab der 4./5. Lebenswoche (Beifütterung)
In erster Linie sollten leicht verdauliche und proteinreiche Lebensmittel gefüttert werden. Die Mahlzeiten immer in kleinen Portionen, mehrmals am Tag und anfangs fast zu einem Brei püriert füttern. Nach und nach den Welpen zunehmend „festere“ Mahlzeiten anbieten. Da die Hündin in dieser Zeit ihre Welpen noch „zusätzlich“ säugt ist es ratsam, Mutter wie Welpen die gleichen Zutaten zu füttern. Kein Muss, aber empfehlenswert!
Unsere Fleisch-Empfehlungen (gewolft)
- Rinderhack
- Fisch-Nachtkerzenöl, Lachsöl, Lebertran und Hanföl, aber auch alle anderen, von uns empfohlenen Öle.
- Leinöl bitte nicht an Welpen verfüttern! Erst ab dem 3. Lebensmonat, da Welpen die enthaltenen Linolsäuren in der bei Leinöl enthaltenen Menge noch nicht verdauen können. Hat man Welpen, die nur schlecht an Substanz gewinnen, kann man zusätzlich beispielsweise etwas gekochten Reis (KEIN Vollkornreis) untermischen. Auch ein Brei aus Ziegenmilch und Hirse hat sich bewährt. Haben die kleinen Racker ihr optimales Gewicht erreicht, kann man aber getrost auf Getreide verzichten.
Artgerechte Rohernährung ab der 6./7. Lebenswoche
Mit Beginn der 6./7. Lebenswoche sollte die Entwöhnung von der Hündin ganz abgeschlossen (gerade auch im Hinblick darauf, dass viele Welpen mit 8 Wochen an die neuen Besitzer abgegeben werden) und die Milchzähnchen weitestgehend vorhanden sein. Das heißt ab dieser Zeit können bereits rohe, fleischige Knochen (gewolft) für die Calciumversorgung aber auch große, rohe Kalbsknochen für die Zahnpflege und Beschäftigung gefüttert werden. Auch Hühnerfüße, Hühnerflügel und Hühnerhälse sind für die Welpen gut zu kauen und leichtverdaulich.
Zusätzlich zu den oben genannten Fleischsorten können jetzt gefüttert werden:
- Geflügelfleisch
- Kalbsbrustbein
- Blättermagen
- Rinderpansen
Unsere Empfehlung an RFK (zu Beginn und bei Schlingern gewolft)
- Hühnerhälse
- Hühnerflügel
- rohe, große Kalbsknochen (z. B. Kalbsbrustbein), an denen nicht viel abgeht und den Milchzähnchen nicht schaden können
Große Fettklumpen und lockere Stücke vorab entfernen.
Aufzucht von Welpen
Die ersten 3-4 Lebenswochen übernimmt alle Aufgaben in Hinsicht Pflege, Ernährung etc. die Mutterhündin. Diese sollte, wegen der erhöhten Leistungsbereitschaft und des Dauerstresses auch in jedem Fall eine erhöhte Futtermenge, sogar eine Aufbaukost bekommen, dass sie die anstrengende Phase auch gut übersteht.
Die erste Zeit ist es nur die Aufgabe des stolzen Hundebesitzers, den Allgemeinzustand der Minis zu beobachten und die Zunahme zu dokumentieren, um herauszufinden, ob die Kleinen auch planmäßig zunehmen und keine Krankheiten vorliegen. Abhängig von der Rasse kann das Geburtsgewicht stark variieren. Grundsätzlich versorgt in den ersten Lebenswochen die Mutter ihre Zwerge ausreichend, doch würden wir eine Zusatzfuttergewährleistung vorschlagen, wenn die Anzahl der Welpen die 6 überschreitet.
Genügend Milch für die Kleinen vorhanden?
Ist die Milchleistung der Mutter nicht hoch genug, kann man die Laktation ein wenig anregen, indem man (der Tipp ist von einem guten Bekannten, der schon öfter Erfahrungen mit Würfen und Aufzucht sammeln konnte) bei großen Hunden 1 mal täglich 2 Teelöffel Calciumgluconat aus der Apotheke mit einem halben Kilo Magerquark vermischt und es der Hündin verfüttert. Ist bekannt, dass das Hundemädel Probleme mit der Milchbildung hat, sollte man schon 1 Woche vor der Geburt Calciumgluconat und Magnesiumgluconat im täglichen Wechsel geben. Funktioniert nicht bei allen, aber bei den meisten Hündinnen mit Laktationsproblemen.
Ansonsten sollte man sich auch nach frischer Ziegenmilch umsehen, da sie, sehr gehaltvoll von Natur aus, von Welpen gerne und leicht vertragen genommen wird. Natürlich gibt es in der Apotheke aber auch Milchaustauschstoffe, die man verwenden kann.
Gewichtszunahme pro Woche
Bei den Würmchen sollte die Gewichtszunahme je nach Rasse und Größe zwischen 5 und 10%, bei Riesenrassen auch bis zu 20% (Iben, 1995) der Körpermaße betragen.
BARF-Plan
Sobald man als neuer stolzer Besitzer nun das kleine Bündel mit nach Hause nimmt, fängt schon der Spaß mehr oder weniger an.
Abhängig von der Rasse sollte man sich die Mühe machen, und sich einen genauen Barf-Plan für die ersten Wochen aufstellen. Steht dieser Plan, heißt es, den kleinen so gut wie möglich zu versorgen, zu beschäftigen, zu prägen, zu fördern und zu fordern.
Welche Futtermenge?
Die Futtermenge ist abhängig von der Rasse und dem damit zusammenhängenden Futterbedarf nach Wachstumsschnelligkeit und endgültiger Größe. Entsprechende Futterpläne finden Sie auf unseren Seiten. Für eine kleine oder kleinere Rasse kann man sich selber auch den Futterplan kurz errechnen.
Was wird gefüttert?
Gefüttert wird grundsätzlich alles, was auch ein erwachsener Hund beim Barfen futtern könnte, nur sind die Mengen eben unterschiedlich und auf das Körpergewicht ausgerichtet.
Die Fütterungshäufigkeit
Die Fütterungshäufigkeit sollte anfangs 5 mal betragen, später dann reduzieren auf 3-4 Mal.
Wir haben unserem kleinen Schweizerlein bis zum 6. Monat immer noch 5 mal am Tag eine kleinere Portion gefüttert und sind ab dem Alter umgestiegen auf 4 mal, manchmal auch 3 mal täglich, was wir allerdings auch beibehalten werden, da diese Rasse prädestiniert ist (wie viele große Rassen) für eine Magendrehung, deren Möglichkeit wir damit verringern möchten.
Viele Hundebesitzer reduzieren die Mahlzeit auch auf 1 einzige, allerdings erscheint mir die Futtermenge zumindest für große Rassen deutlich zu hoch, so dass davon abgeraten wird.
Für kleine Rassen (z. B. Westies) würden wir eine 2-malige Fütterung empfehlen.
Hier finden Sie unsere kostenlosen Futterpläne zum Downloaden …
Was ist, wenn man nicht barfen möchte?
Wer nicht roh füttern kann oder möchte, sollte zumindest ein adäquates Futter für seinen Liebling aussuchen – eines das keine Zusatzstoffe enthält, die nicht zum Verzehr geeignet sind und keine Konservierungs-, Zucker-, Farb- und weiß-der-Geier-was-Stoffe. Grundsätzlich ist es wichtig ein Futter zu finden, das keine tierischen oder pflanzlichen Nebenprodukte enthält, da unter diesen Begriffen der größte Mist eingemischt werden darf.
Informationen für Züchter zu BARF
Wir empfehlen auf Lebertran während der Trächtigkeit zu verzichten. Der Grund ist, dass die hohen Anteile an Vitamin A und D bei „excessiver“ Fütterung (gilt auch für Leber) durchaus Komplikationen ( z. B. Missbildungen an den Föten aber auch – im Extremfall – Abort) mit sich ziehen können, auch wenn bei Caniden die Vitamin A Toleranzgrenze hier eine Ausnahme darstellt.
Lt. Frey/Löscher Lehrbuch der Pharmakologie und Toxikologie für die Vet.Med schreiben die Autoren allgemein über Vitamin D (“ …Bei Anwendungen von Vitamin D sind Überdosierungen möglich. Die Gefahr einer Hypervitaminose wird vielfach unterschätzt. Die Hypervitaminose manifestiert sich mit einer Umverteilung der Mineralstoffe im Organismus. Das bedeutet einen Rückgang der Mineralisation der Knochen bei gleichzeitiger Kalkablagerung in den weichen Geweben. Besonders sind die Gefäßwände (Aorta) davon betroffen. Verkalkungen wurden aber auch in anderen Organen wie Leber, Nebennieren und Placenta u.a. gefunden…“).
Weiterhin schreibt die Autorin Evelyn Cavillon in ihrer Literatur Omega – 3, Lebertran und Co – wenn gleich auch in diesem Zusammenhang aus dem menschlichen Bereich: „Eine zu hohe Einnahme von Vitamin D (insbesondere D2 und D3) kann zu Durchfall, Erbrechen, Anorexie, Gewichtsverlust oder Austrocknung führen, aber auch zu Bluthochdruck oder zu einer zu hohen Ausscheidung durch die Nieren oder durch den Darm, was dann Verkalkungen auslösen kann, wenn die Calciumstöße die Nieren, die Blutgefäße, die Lunge oder das Herz erreichen; im Falle einer Schwangerschaft kann es zu einer plötzlichen Fehlgeburt oder zu Fötusschäden kommen.“
Merke: Auch Hunde können – wie viele andere Tiere – Carotinoide (z. B. Beta-Carotin ) in aktives Vitamin A umwandeln ohne tox. Nebenwirkung.