Hund und Katze: Zwei Fleischfresser mit großen Unterschieden
Katze und Hund gehören beide in die Kategorie der Fleischfresser, jedoch unterscheiden sie sich in ihrem Verhalten und ihrer Ernährung entscheidend. Dies lässt sich bereits an ihren Urahnen erkennen.
Rudel und Einzelgänger
Der Hund als Nachkomme des Grau-Wolfes war daran gewöhnt im Rudel Beute zu machen, denn so war es möglich größere Beutetiere zu erjagen. Die Rangordnung innerhalb des Rudels bestimmte die Reihenfolge in welcher es gestattet war etwas von der Beute zu fressen. Übrig gebliebene Teile wurden verscharrt und später im teilweise verwesten Zustand ausgegraben und gefressen.
Die Katze hingegen ist von jeher ein Einzelgänger, wie es auch ihr Vorfahr die Afrikanische Falbkatze war. Sie erlegte alleine aus diesem Grund nur kleine Beutetiere wie Mäuse und Ratten. Aufgrund der Größe der Beutetiere musste die Katze mehrmals am Tag auf die Jagd gehen, um sich zu sättigen. Es können von einer Katze bis zu 12 kleine Beutetiere an nur einem Tag erlegt werden.
So unterscheiden sich der Hund und die Katze erheblich. Denn während der Hund auch altes oder verwestes Fleisch frisst, bevorzugt die Katze frische und kleine Mahlzeiten. Katzen gelten auch aus diesem Grund als echte Feinschmecker. Ihr Instinkt prägt sie stark an die von ihr gewohnte Nahrung. Möchte man das Futter wechseln, kann es zu echten Schwierigkeiten kommen, da der Instinkt die Katze davor warnt etwas Unbekanntes zu fressen. Viele Katzenbesitzer müssen deswegen für einen Futterwechsel viel Geduld aufbringen.
Die Katze braucht Taurin
Im Gegensatz zum Hund ist die Katze auf Taurin in ihrer Nahrung angewiesen. Für sie ist Taurin eine essentielle Aminosäure. Essentiell bedeutet, dass diese von außen- sprich über die Nahrung- zugesetzt werden muss. Im Gegensatz zum Hund ist die Katze nicht in der Lage diese Aminosäure innerhalb ihres Stoffwechsels selber herzustellen. Ohne Taurin würde der Katzenstoffwechsel schnell zum Erliegen kommen, da sie eine zentrale Figur in vielen biochemischen Prozessen des Körpers spielt. Besonders wichtig ist das Taurin an Augen und Herz der Katze. Ohne ausreichende Mengen an Taurin kommt es zu Sehstörungen bis hin zur Erblindung und zu gefährlichen Herzerkrankungen.
Hoher Verbrauch an Taurin
Die Katze ist zudem nicht nur unfähig Taurin selber zu synthetisieren sondern hat auch noch einen geradezu verschwenderischen Verbrauch dieser speziellen Aminosäure. Neben Herz und Augen verbraucht auch die Verdauung hohe Mengen an Taurin. Die Katze benötigt im Zuge der Verdauungsprozesse Taurin zur Herstellung von Gallensalzen, welche für die Verwertung von Nahrungsfetten verantwortlich sind. Große Mengen Taurin gehen für die Herstellung von Gallensalzen und ihrer Ausscheidung verloren, so dass die Katze permanent auf eine Aufnahme von außen angewiesen ist. Dem frischen Fleisch muss aus diesem Grund immer Taurin untergemischt werden, um den Tagesbedarf der Katze zu decken. Im Gegensatz zu anderen Tieren kann die Katze zur Gallensalz-Produktion nicht auf andere Stoffe ausweichen. Ohne Taurin gehen der Katze die lebenswichtigen Fette der Nahrung verloren, da sie ohne die Gallensalze nicht verdaut werden können.
Frisches Fleisch, mehr Taurin
Durch den hohen Nährwert der BARF-Mahlzeiten für die Katze verbraucht sie für die Verdauung dieser mehr Taurin als für ein kommerzielles Trockenfutter, was weniger Fleisch und tierisches Fett enthält. Die aktuelle Empfehlung liegt derzeit bei 2000mg/kg pro Tag. Da die Katze das Taurin permanent verbraucht, muss dieses auch täglich zugesetzt werden.
Taurin ist nur in tierischen Produkten enthalten. Hohe Konzentrationen findet man in rohem Fleisch, Geflügel und Fisch – im Schnitt sind dies 200-400 mg/kg. Zur vollständigem Abdeckung des Tagesbedarfs der Katze muss somit immer noch etwas der Fleischmenge zugesetzt werden.