Futtermittelallergie beim Hund, Exoten aus der Steppe im Futternapf
Strauß, Antilope, Känguru immer wildere Exoten halten Einzug in die Futterdosen unserer Hunde. Grund hierfür ist die sogenannte Futtermittelallergie gegen tierisches Eiweiß, manche Getreidesorten, Milch- oder Sojaprodukte.
Die Diagnose Futtermittelunverträglichkeit wird beim Hund und auch bei der Katze immer häufiger gestellt. Sie bezeichnet grundsätzlich jegliche Art von unerwünschten Wirkungen eines Futtermittels in Form einer anormalen Reaktion oder der Verstärkung einer bereits bestehenden Erkrankung.
Symptome
Hautveränderungen in Form von Quaddeln, Schuppen oder hot Spots (feuchte Hautentzündung) sind äußerst typische Symptome. Beim Hund betreffen sie vor allem Bauch- und Leistengegend. Bei der Katze hingegen findet man die Hautläsionen meist im Gesicht. Weitere Beschwerden können Juckreiz, Ohrenentzündungen und Störungen des Verdauungstrakts sein.
Exoten als Rettung?
Die Antwort liegt im Zauberwort Ausschlussdiät. Diese dient zugleich als Diagnose und Therapie der Futtermittelallergie. Das Grundprinzip besteht im Ausschluss jeglicher Futtermittel mit denen der Hund in seinem Leben konfrontiert war. Es wird eine Fleischsorte gewählt, die der Hund noch nie oder sehr selten gefressen hat. Früher wurde hierfür häufig Lamm verwendet. Da dieses mittlerweile aber schon zur Standardhundefütterung gehört, wird zu immer außergewöhnlicheren Fleischsorten gegriffen, wie Strauß oder Känguru gegriffen. Ergänzt wird das Fleischangebot durch eine einzige Kohlenhydratquelle wie Kartoffel oder Hirse. Alle anderen Futtermittel einschließlich Leckerli und Kauknochen werden vom Speiseplan gestrichen. Die Ausschlussdiät muss konsequent für mindestens acht Wochen durchgehalten werden, bevor der Hund mit seiner alten Nahrung konfrontiert wird. Folgt dieser Provokation eine erneute Symptomatik hat man den Beweis, dass eine Futtermittelallergie vorliegt.
Gründliche Diagnose
Neben der Ausschlussdiät müssen gleichzeitig andere Ursachen für die Beschwerden ausgeschlossen werden. Liegt unter Umständen ein Parasitenbefall der Haut vor? Ist die Allergie vielleicht durch den Liegeplatz oder das verwendete Reinigungsmittel verursacht? Besteht eventuell eine Magen-Darm-Infektion?
Bei der Verwendung von Trockenfutter muss man auch immer an eine Kontamination mit Futtermilben denken. Allergien gegen Futtermilben sind beim Hund sehr häufig, weswegen man immer auf eine korrekte Lagerung des Trockenfutters in einer Vorratsbox achten sollte. Dies ist auch bei der Wahl des Trockenfutters zu bedenken. Wird es im sogenannten Kaltpressverfahren hergestellt, werden mögliche Futtermilbenlarven durch die fehlende Erhitzung nicht abgetötet und können sich im Futter ungehemmt vermehren. Es empfiehlt sich daher ein Futter zu wählen, welches im Extrusionsverfahren hergestellt und somit erhitzt wurde.
Liegt eine Futtermittelallergie vor, so kann selbst der wildeste Exot im Fressnapf dem Allergikerhund nur bei wirklich konsequenter Ausschluss Fütterung helfen. Kein Leckerlie oder ähnliche Nascherei darf in das bettelnde Hundemaul wandern – da hilft auch der liebste Hundeblick nichts.