Deutsche Dogge
Geschichte
Die Assyrer hielten vor mehr als 4.000 Jahren große, schwerfällige und kurz behaarte Kampfhunde, die als Ursprung der Deutschen Dogge gelten. Man geht davon aus, dass die Kelten diese Urahnen der Deutschen Dogge nach England und Irland brachten. Iin römischen Zirkuskämpfen galten diese Hunde als unschlagbar.
Erst zu Beginn des 16. Jahrhunderts läßt sich die Herkunft der Dogge verfolgen. Zu diesem Zeitpunkt wurden Mastiffs und irische Wolfshunde gekreuzt und als Deutsche Doggen eingeführt. Auch der Windhund wurde eingekreuzt, um die Dogge eleganter zu machen. Bis ins 19. Jahrhundert hielt sich der Name „Englischer Hund“.
Als Jagdhunde wurden sie in den Fürstenhäusern gehalten, wo die schönsten und stärksten Doggen mit goldenem Halsband neben dem Bett der Fürsten schlafen durften. Die übrigen Hunde trugen nur einfache eiserne Halsbänder. Zum Schutz trugen die Doggen bei der Jagd auf Hirsche, Bären und Wildschweine auch Panzer. Vor allem in Frankreich und England wurde die Deutsche Dogge häufig auch Dänische Dogge genannt. In Wirklichkeit hatten diese Doggen nichts mit Dänemark zu tun. Noch heute existieren zwei Namen, was im Zusammenhang mit der nicht immer positiven Geschichte Deutschlands steht.
Aussehen
Die Deutsche Dogge ist ein sehr großer Hund. Die Männchen erreichen eine Höhe von mindestens 75cm und Weibchen mindestens 68cm. Ein Rüde kann schon einmal bis zu 98 kg auf die Waage bringen. Sie hat eine große und kräftige Erscheinung, der Kopf ist sehr groß und breit und macht gewaltigen Eindruck. Die Rasse hat eine stolze und elegante Ausstrahlung. Die Deutsche Dogge gibt es in fünf Farbvarianten: Gelb, gestromt, gefleckt, schwarz und blau.
Wesen
Doggen werden zum Großteil durch ihr Umfeld im Wesen geprägt. Sie sind grundsätzlich liebevoll und sehr anhänglich. Aber es gibt auch eine andere Seite dieser Rasse! In erster Linie sind Doggen sehr sensibel und feinfühlig. Dies bedeutet aber auch, dass Doggen sehr feine Unterschiede in der Stimmung der Familie, des Hundehalters wahrnehmen. Sie beobachten genau, bekommen alles mit und nutzen durchaus jede kleine Schwäche des Hundeführers aus.
Auch wenn sie zuhause sehr lieb ist, wenn sie nach draußen geht kann die Dogge ganz anders sein. Die Meisten sind territorial veranlagt und beziehen nicht nur das Haus und den Garten in ihr Territorium ein, sondern auch den Umkreis in dem sie sich aufhalten. Herbeilaufende Artgenossen werden schnell als potenzielle Feinde angesehen und verjagt.
Heutzutage ist die Deutsche Dogge leider nicht immer der Apoll unter den Hunden ist. Sie sind oftmals eher unsichere, schreckhafte Hunde geworden, woraus bei manchen die Devise „Angriff ist die beste Verteidigung“ erwachsen ist. Deshalb ist eine gute Sozialisierung auf andere Hunde, Menschen und andere Lebewesen sehr wichtig. Gerade der Junghund braucht viele Umweltreize, damit er sich zum berühmten „sanften Riesen“ entwickelt.
Außen groß und innen klein: Doggen sitzen gerne auf dem Schoß ihrer Halter. Einerseits weil sie gerne kuscheln möchten und andererseits aus Unsicherheit und Ängstlichkeit. Wenn Doggen einen guten und verständigen Halter haben, binden sie sich viel enger und auch schneller an diesen Menschen, als es bei anderen Hunderassen der Fall ist.
Anforderungen
Alleine schon wegen ihrer Größe sind Doggen individueller zu halten als viele andere Hunderassen. Wegen ihres Gewichts, des tiefen Brustkorbs und den langen Beinen sollten sie keine Treppen laufen müssen. Ein Einfamilienhaus mit Garten wäre eine ideale Umgebung. Das Zimmer und die Flure dürfen nicht zu eng sein, die Dogge braucht sehr viel Platz. Alleine das Hundebett einer Dogge benötig viel Raum.
Das Auto muss für einen großen Hund, wie der Dogge, ebenfalls eine Nummer größer ausfallen. Der Laderaum nicht zu hoch im Einstieg sein. Empfehlenswert ist der Einstieg über eine Rampe wenn der Laderaum hoch ist, so wird HD oder einer Erkrankung der Wirbelsäule vorgebeugt.
Eine Dogge muss man sich auch finanziell leisten können! Dieser Hund braucht im Vergleich zu kleineren Rassen deutlich mehr Futter.
Gesundheit
Die Gesundheit der Deutschen Dogge wird nicht unwesentlich von einer gewissen Nervenstärke mit beeinflusst. Wesen und Charakter spielen dabei eine bedeutende Rolle. Nervenstarke, robuste Tiere sind weniger stressanfällig und deshalb auch gesünder. Häufige Erkrankungen sind DCM (Dilatative Kardiomyopathie), Magendrehung, Osteosarkome, Skelett- und Schilddrüsenerkrankungen. Gerade bei Doggen ist eine regelmäßige vorbeugende Untersuchung beim Tierarzt sehr wichtig.
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