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Hunde impfen und entwurmen

Flöhe, Zecken, Würmer – unsere Freunde auf vier Pfoten können unbeliebte Gäste beherbergen, die Zwei- und Vierbeiner gleichermaßen belästigen. Um unangenehme Begleiterscheinungen und Folgen zu vermeiden und keinen Flohzirkus in den eigenen vier Wänden zu züchten, sollte sich jeder Hundehalter mit einem genauen Prophylaxe-Plan und den richtigen Mitteln gegen die lästigen Parasiten wappnen.

Regelmäßige Anwendung

Entwurmungen und Flohmittel müssen je nach Bedarf alle acht bis zwölf Wochen verabreicht werden, damit eine ausreichende Wirksamkeit erreicht wird. Für Hunde, die gerne ins Wasser springen und baden, empfehlen sich wasserfeste Parasitenhalsbänder, um einen permanenten Floh- und Zeckenschutz zu gewährleisten.

Werden Tabletten ungern geschluckt, kann ohne Probleme auf Medikamente zum Auftragen auf die Haut ausgewichen werden, um den Hund richtig zu schützen. Wohnen mehr als ein Vierbeiner im Haushalt, so sollten immer alle Tiere am gleichen Tag behandelt werden, um Ansteckungen zu vermeiden. Weiterhin ist es wichtig, bei den Anwendungen jeweils unterschiedliche Wirkstoffe gegen die Parasiten zu verwenden und vor allem die Entwurmungspräparate regelmäßig zu wechseln, so dass Resistenzen möglichst vermieden werden.

Infektion mit Würmern

Bei einem akuten Verdacht oder einem nachgewiesenem Wurmbefall, gibt es die Möglichkeit ganz gezielt zu entwurmen, indem der Tierarzt die vorliegende Parasiten-Gattung bestimmt und das passende Präparat verabreicht. Auf diesem Wege wird eine sehr exakte Behandlung ermöglichtund das Tier schnell von den lästigen Darmparasiten befreit.

Symptome für einen akuten Wurmbefall können neben einer allgemeinen Abmagerung, Erbrechen, blutiger Durchfall und ein aufgeblähter Bauch sein. Hochgradiger Wurmbefall kann bis hin zu kritischen Symptomen wie Blutarmut, Darmverschluss und Entzündungen führen.

Flöhe- ein juckendes Problem

Flöhe beim Hund haben nicht nur die unangenehme Folge, dass sie auf den Menschen übertragbar sind, sondern können auch weitere Beschwerden wie Hautentzündungen, allergische Reaktionen und eine allgemeine Unruhe des Tieres mit sich bringen. Da sich die kleinen Parasiten zu 80 Prozent außerhalb des Tieres aufhalten, ist eine gründliche Reinigung der Umgebung genauso wichtig wie eine wirksame Flohkur für den Hund.

Das richtige Impfprogramm

Neben der Parasitenprophylaxe ist ein ausreichender Impfschutz gegen alle Infektionen essentiell für ein gesundes Hundeleben. Der Grundstein hierfür wird mit der Grundimmunisierung des Welpen gelegt. Es erfolgt zunächst eine zweimalige kombinierte Schutzimpfung gegen Staupe, Zwingerhusten, Parvovirose, Leptospirose und Hepatitis im Alter von acht und zwölf Wochen. Vervollständigt wird der Impfschutz durch die ebenfalls zweimal durchzuführende Immunisierung gegen Tollwut. Diese wird im Alter von zwölf und sechzehn Wochen durchgeführt und schließt die Grundimmunisierung ab.

Der Impfschutz muss durch eine jährliche Auffrischung erhalten werden. Abweichend hiervon gilt für die Tollwutimmunisierung in Deutschland ein Intervall von drei Jahren bis zur nächsten Wiederholung.

Den Hund entwurmen mit System

Lange Zeit galt in Tierarztpraxen die goldene Regel: den Hund weniger als viermal pro Jahr zu Entwurmen ist nutzlos. So wurden alle Vierbeiner regelmäßig mit Wurmtabletten versorgt, wobei nicht immer darauf geachtet wurde die Präparate von Anwendung zu Anwendung auch einmal zu wechseln. Ergebnis der blinden und nicht immer sachgemäßen Entwurmung ist, dass viele Präparate bereits nicht mehr gegen einzelne Wurmgruppen wirken und es oft schwierig ist das richtige Mittel für Jahreszeit und Wurm-Art zu bestimmen.

Fakt ist jedoch, dass die Entwurmung unabhängig von ihrem Wirkstoff nur wirken kann, wenn tatsächlich Würmer im Magen-Darm-Trakt des Tieres vorhanden sind. Somit ist Behandlung auf Verdacht nicht immer die beste Wahl, zumal die Ausbildung von Resistenzen so weiter gefördert wird. Dieses Phänomen ist zu vergleichen mit der vorschnellen Verschreibung von Antibiotika zur Behandlung profaner Infekte oder zur etwaigen Vorbeugung dieser. Durch diese leichtfertige Handhabung der Medikamente werden resistente Bakterien und Würmer quasi künstlich erzeugt, was die Behandlung eines tatsächlich erkrankten Tieres zum Teil erheblich erschwert.

Der Entwicklungszyklus der Würmer

Ein gewöhnlicher Magen-Darm-Wurm benötigt für seine Entwicklung vom Schlupf aus dem Ei bis zu seiner eignen Geschlechtsreife zwölf Wochen. Diese drei Monate werden als Präpatenz-Zeit bezeichnet und waren der Hintergrund für die regelmäßige Entwurmung der Hunde alle 12 Wochen.

Theoretisch ist die Verabreichung der Entwurmung im Zyklus der Wurmentwicklung sicher einst eine sehr gute Methode gewesen größere Hundegruppen oder Arbeitshunde wurmfrei zu halten. Hunde, die im Freien auf Bauernhöfe leben oder in größeren Gruppen im Zwinger gehalten werden, sind dem Risiko eines Wurmbefalls erhöht ausgesetzt, so dass in diesen Fällen ein derartiger Entwurmungs-Rhythmus Sinn machen kann. Für Familienhunde ist jedoch heutzutage die Entwurmung nach einer Diagnostik angebrachter. Diese umfasst eine Kotuntersuchung auf Wurmeier, wobei es hier wichtig ist, dass es sich um eine sogenannte Sammel-Kotprobe handelt. Diese muss Proben unterschiedlicher Zeiträume innerhalb von 3-4 Tagen enthalten, da nicht immer zu jedem Zeitpunkt Würmer ausgeschieden werden.

Anschließend untersucht der Tierarzt oder ein zuständiges Labor diese Probe und bestimmt ob eier vorliegen und wenn ja welcher Gattung diese angehören. Auf diese Weise kann das exakt wirkende Medikament perfekt ausgewählt werden. Liegt kein Wurmbefall vor, so wird der Hund mit einer unnötigen Chemie-Keule verschont, was seine Magen-Darm-Flora danken wird.

Gezielt Entwurmen ist teurer und kostet Zeit

Aus Sicht des Hundes und im Hinblick auf Resistenzen sind die Vorteile einer gezielten Entwurmung nicht von der Hand zu weisen. Doch diese positiven Aspekte können aktuell noch nicht die Mehrheit der Hundebesitzer von dieser Methode überzeugen, da die Kotuntersuchung und die eventuelle Behandlung im Anschluss deutlich teurer sind, als einfach nur ein billiges Wurmmittel zu besorgen.

Nur die Untersuchung der Tierarztpraxis auf Würmer kostet nach dem einfachen Satz der Gebührenordnung bereits rund 12,00 Euro. Dieser wird auch bei einem negativen Befund fällig. Kommt durch die Untersuchung heraus, dass der Hund unter einem Wurmbefall leidet, kommen auf den Besitzer die Kosten für das Wurmmittel zusätzlich hinzu. Weiterhin muss genügend Zeit für das Sammeln der Probe, den Gang zum Tierarzt, die Besprechung des Befundes und der Behandlung eingeplant werden. Für viele Hundehalter, die vor dem höheren Preis nicht zurück schrecken, ist dieser Zeitaufwand letztlich ein Grund auf die einfache Entwurmung ohne korrekte Diagnose zurück zu greifen. Die Verantwortung für ein Tier sollte jedoch nie darunter leiden, dass der Besitzer in seinem hektischen und prall gefüllten Alltag nicht das Engagement zeigt etwas mehr Zeit für seinen Freund auf vier Pfoten zu investieren. Wer der Gesundheit seines Hundes somit wirklich einen Gefallen tun möchte, sollte in Zukunft lieber mit Sinn und Verstand entwurmen. Dies garantiert eine gesunde Magen-Darm-Flora des Hundes und die Gewissheit eines wirklich wurmfreien Vierbeiners im Haushalt.

Wurmarten beim Hund

Hakenwürmer

Eine häufige Wurmgattung beim Hund sind Hakenwürmer, die bis zu 1,8 Zentimeter lang werden können. Sie verbeißen sich in den Schleimhäuten des Magen-Darm-Traktes und können mit ihrem spitzen Beißwerkzeug durchs Gewebe fressen. Der Hund infiziert sich durch die Aufnahme der Wurmlarven. In einzelnen Fällen haben sich Hakenwürmer auch schon durch die Haut ihres wirts gefressen. Das Blut des Hundes dient den Würmern als Nahrung weswegen sie auf ihren Wirten angewiesen sind. Durch einen einzelnen Wurm verliert der Vierbeiner am Tag bis zu einem halben Milliliter pro Wurm. Das klingt nicht viel, führt aber bei starkem Befall zu extremem Blutverlust und kann im Extremfall zum Tod führen. Ob der Hund mit dem Wurm befallen ist, lässt sich durch eine Blutprobe klären. Erste Kennzeichen sind Blut im Kot oder dessen rötliche Verfärbung.

Peitschenwürmer

Peitschenwürmer treten bei uns in Deutschland bis heute relativ selten auf, sind im Süden von Europa jedoch weit verbreitet, was sie zur Gefahr für den Vierbeiner auf Reisen in diese Länder macht. Auch die Peitschenwürmer leben vom Blut, bei einem starken Befall befinden sich Blut und/oder Darmfetzen im Kot. Peitschenwürmer können eine stattliche Länge von 7,5 Zentimetern erreichen.

Spulwürmer

Diese Wurmart ist sehr weit verbreitet und der Hund kann sich quasi überall mit ihnen infizieren- auf der Hundewiese, im Wald, auf dem Feld, in der Stadt und überall. Erst bei einem hochgradigen Befall besteht jedoch die Gefahr einer Schädigung des ausgewachsenen Hundes. Das Problem bei der Bekämpfung des Spulwurms sind seine extrem widerstandsfähigen und langlebigen Eier. Die erwachsenen Spulwürmer sehen aus wie Spaghetti und können eine Länge von circa achtzehn Zentimeter erreichen.

Besondere Wurmarten

Lungenwurm und Herzwurm

Der Lungenwurm äußert sich durch chronischen Husten und wiederkehrenden Infektionen der Atemwege. Der Herzwurm setzt sich ebenfalls in der Lunge fest und frisst sich von dort aus durch das Gewebe bis er die Gefäße des Herzens erreicht hat.

Diese Würmer werden bis zu dreißig Zentimetern lang und führen ohne Bekämpfung mit einer speziellen Wurmkur unweigerlich zum Tod. Erst Symptome können sich leider erst viele  Monate nach der ersten Infektion zeigen, was den Befall besonders tückisch macht. Die Anzeichen sind nicht spezifisch und zeigen sich als Schwäche, Antriebslosigkeit, Gewichtsverlust, Husten und Atemnot.

Fadenwürmer

Sie gehören wie der Herzwurm zur Gattung Rundwürmern und leben unter der Haut ihres Wirtes. Sie sind dort als kleine Fäden oder Erhebungen deutlich sichtbar und kommen überwiegend durch Importhunde aus Süd- und Osteuropa. Auch Urlaubsreisen können zur Infektion führen. Fadenwürmer sind jedoch ungefährlich, die Erhebungen verursachen dem Hund zudem keinerlei Schmerzen. Die handelsüblichen Präparate zielen auf eine Behandlung sämtliche Haken-, Spul- und Bandwürmer ab. Für die anderen Wurmarten muss der Tierarzt zu speziellen Mitteln greifen. Von natürlichen Entwurmungsversuchen mit Karotten, Knoblauch, Homöopathika, Ölen oder Ähnlichem ist abzuraten, da sie wirkungslos sind.

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