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Getreide in der Rohfütterung von Hunden

Getreide ist kein MUSS, jedoch gehört es heute zur modernen Fütterung dazu. Liest man die Deklarationen der einzelnen Fertigfuttermittel, so steht hier zu fast 80% Getreide, oder was davon noch übrig ist, an erster Stelle.

In der Rohernährung KANN, muss aber kein Getreide in Form von Reis, Nudeln, vorgequollenen Hirse- oder Haferflocken usw. gefüttert werden. Wenn doch, dann erste beiden auf jeden Fall immer gekocht! Gerade bei Hunden, die nur sehr schwer an Substanz gewinnen, schadet hin und wieder ein Löffel nichts. Nudeln aus Mais- oder Reismehl sind glutenfrei und somit für empfindliche Hunde besser verträglicher als herkömmliche. Die gilt im übrigen auch für Brot und Brötchen aus glutenfreiem Mehl, die ab und an als Trockenknabberei angeboten werden.

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Gluten in Getreide – was heißt das?

Getreidesorten wie Weizen, Dinkel, Grünkern, Roggen und Gerste (Ausnahmefall Hafer) enthalten Gluten. Die Bezeichnung <<Gluten>> kommt aus dem lateinischen, heißt so viel wie Leim und ist das Klebereiweiß im Getreide. Dieses Klebereiweiß besteht zu einem Teil aus dem chemischen Gliadin, ein Reserveeiweiß oder auch Prolamin genannt, welches einen geringen Gehalt an Lysin und einen sehr hohen Gehalt an Prolin und Glutaminsäure hat und aus einem Teil Glutelin/Glutenin, einer wasserunlöslichen Getreideeiweißfraktion, die vor allem Glutaminsäure, Prolin und essentielle Aminosäuren enthält.

Welche Nahrungsmittel enthalten Gluten?

Gluten sind heute in vielen Nahrungsmitteln enthalten. Nudeln, Brot, Kuchen, Knabbereien bis hin zu Arzneimittel. Auch darf man nicht vergessen, dass Lebensmittel, auf deren Zutatenliste Emulgatoren, Stabilisatoren, Bindemittel, Aromastoffe, Farbstoffe oder so genannte „Zusatzstoffe“ aufgelistet sind, oftmals Gluten enthalten!

Gluten – ein Allergieauslöser?

Hier gehen die Meinungen sicherlich auseinander. Gluten können, müssen aber nicht verantwortlich hierfür sein. Natürlich gibt es Vieles, was Allergien auslösen kann und sicherlich sind Gluten in Getreide nicht Haupt-Allergieauslöser. Dennoch besteht auch hier ein kleines Risiko.

Viele Hunde reagieren auf dieses Klebereiweiß mit der Zeit mit einer Unverträglichkeit, welche sich nicht selten in schmerzhaften Koliken, Blähungen, chronischen Durchfall aber auch durch Appetitlosigkeit bemerkbar macht. Ist der Darm zusätzlich wie so oft durch chemische Mittelchen angegriffen und gereizt, reagiert Hundchen nicht selten mit einer allergischen Reaktion auf glutenhaltige Lebensmittel. Zöliaki nennt man die <<chronische Dünndarmerkrankung>> beim Menschen, die in ähnlicher Weise auch beim Hund auftreten kann. Hierbei wird der Dünndarm großflächig geschädigt und die Darmzotten zerstört. Die Folgen sind Verlust von Verdauungsenzyme! Wichtige Nährstoffe, Mineralien und Vitamine werden zerstört und das Immunsystem geschwächt. Zu Beginn dieser Krankheit wird der Organismus noch selbst fertig mit dem Problem, doch mit der Zeit bricht das Verdauungssystem nicht selten zusammen und reagiert mit Durchfall. Treten die ersten Symptome sichtbar auf, ist der Darm meist schon so weit geschädigt, dass erste Mängel erkennbar werden. Die Folgen sind u.a. Rachitis (verminderte Calciumaufnahme), Gerinnungsstörungen (Vitamin K Mangel) und Anämie (Eisenmangel) um nur einige zu nennen.

Pascal Prélaud schreibt in seinem Buch << Allergologie beim Hund/ Parey Verlag>> über Gluten „… beim Irischen Setter ist ein Unverträglichkeit beschrieben worden, die dieser Krankheit sehr ähnelt (die histopathologischen Läsionen sind jedoch sehr unterschiedlich), und die durch eine erhebliche Malassimilation gekennzeichnet ist…“ Gluten enthält viele Proteine wie Albumine, Globuline, Glutenine und Gliadine die lt. Prélaud „… alle Allergene sein können“.

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Glutenfrei füttern – aber wie?

Wie schon erwähnt, Reis, Hirse und Amaranth sind von Natur aus ohne Klebereiweiß und können unserer Meinung nach bedenkenlos in „Maßen“ gefüttert werden. Glutenfreie Nudeln erkennt man an diesem Zeichen (s. u.) und sind erhältlich in Bioläden und gut sortierten Reformhäusern!

Ausnahme „Hafer“

Wie im Buch „B.A.R.F. Artgerechte Rohernährung für Hunde“ geschrieben wurde, kann man außer oben genanntem Getreide auch mal Haferflocken unter die Mahlzeit zu mischen. Hafer enthält mehr leicht verdauliches Eiweiß als alle anderen Getreidearten und hat mit ca. 80% ungesättigter Fettsäure einen extrem hohen Fettanteil.

Auch er ist von Natur aus glutenfrei, wird aber in der Herstellung mit anderem Getreide vermischt, weshalb er z. B. als Haferflocken in die Rubrik „Glutenhaltige Lebensmittel“ fällt. In einer finnischen Langzeitstudie (5 Jahre) wurde an erwachsenen Zöliakie-Patienten“… bei mäßigen Verzehr von Hafer keine Schäden an der Schleimhaut des Zwölffingerdarm festgestellt. Auch die Konzentrationen bestimmter Antikörper wurden nicht beeinflusst. Allerdings befanden andere Fachleute diese Studie als nicht allzu aussagekräftig. 2004 wurden Ergebnisse einer klinischen Studie an Kindern, die an Zöliakie litten, veröffentlicht. Diese hatten über ein Jahr entweder eine glutenfreie Diät oder eine glutenfreie Diät mit täglich 25-50g Hafer erhalten. Hierbei wurde festgestellt, dass kleine Mengen Hafer in der glutenfreien Diät weder die Heilung der Dünndarmschleimhaut noch die Regulation des Abwehrsystems verhindert. Doch zur genauen Bestätigung der Unschädlichkeit von Hafer sind weitere langfristige Studien notwendig …

Weiterhin ergab eine Studie von Antonio Picarelli von der römischen Universität „La Sapienza“ und Kollegen, dass Zöliakie Patienten kleine Mengen Hafer essen können „…Das Team um Picarelli entnahm 13 Patienten Darmgewebe und testete dessen Reaktion auf Weizen und Hafer. Die Forscher fanden, dass die Darmzellen der Patienten nur Antikörper gegen die Weizenkomponente Gliadin, nicht aber gegen das Avenin im Hafer herstellten. Bei der Gluten-Unverträglichkeit, die einen von 300 Menschen betrifft, ist die Funktion der Darmschleimhaut gestört. Durch eine glutenfreie Diät kann diese wieder hergestellt werden“

Fazit

Ob und was man an Getreide füttert, ist letztendlich jedem selbst überlassen. Wir sagen nicht, dass man unbedingt auf glutenfreies Getreide umsteigen muss. Wir raten nur an, bei empfindlichen Welpen, Junghunden und erwachsenen Hunden auf glutenfreie Produkte wegen der besseren Verträglichkeit umzusteigen.

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