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Arthrose bei Hunden

In diesem umfassenden Online Glossar erhalten Sie hilfreiche Informationen und Tipps zum Thema: Arthrose beim Hund. Informieren Sie sich jetzt.

Vorwort zum Arthrose Special

Lieber Hundefreund,

mein Name ist Eleonore und ich bin Tierärztin. Mein Studium habe ich in Hamburg an der Tierärztlichen Hochschule absolviert. Nach meinem erfolgreichen Examen habe ich mich ganz auf die Praxis für Hunde spezialisiert. In diesem Zusammenhang ist mir besonders die artgerechte, gesunde Hundeernährung ans Herz gewachsen.

Für viele Erkrankungen wird ihr Grundstein bereits im Welpenalter und durch eine ungesunde Ernährung gelegt. Auch die Arthrose des Hundes gehört hierzu. Die Wahl kranker Elterntiere, falsche Fütterung und ein nicht sachgemäßes Aufziehen der Welpen kann zu verschiedenen Formen der Arthrose führen. In vielen Fällen kann diese nicht mehr geheilt werden, was eine lebenslange Therapie des Tieres notwendig macht. Auf den nächsten Seiten finden Sie nicht nur Tipps, wie einem betroffenen Hund im Alltag geholfen werden kann, sondern auch viele Ratschläge zur erfolgreichen Prophylaxe von Knochenerkrankungen.

Der Bewegungsapparat des Hundes ist ein großer zusammenhängender Mechanismus- der passive Anteil setzt sich aus Knochen und Gelenken zusammen. Der Hund besitzt unabhängig von seiner Größe etwa 300 Knochen. Zum aktiven Teil des komplexen Bauwerkes gehört die Skelettmuskulatur, die an den verschiedenen Knochenpunkten ansetzt. Genauso vielfältig wie sein Aufbau sind die Erkrankungsformen des Bewegungsapparates.

Gesunde Knochen bedeuten Lebensqualität, Mobilität und Flexibilität. Um den Hund mobil und fit zu halten, gibt es viele unterstützende Möglichkeiten, die sich im Alltag ganz schnell und einfach umsetzen lassen

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen, Entdecken und Ausprobieren!

Ihre Eleonore

Arthrose – Allgemeine Definition

Gelenkarthrosen sind chronische Einschränkungen im Bewegungsapparat, die durch Fehl- und Überbelastungen, Verletzungen oder Gelenkentzündungen entstehen. Unter allen Arthrosen, unabhängig von ihrer Ursache, versteht der Fachmann eine degenerative Gelenkerkrankung, die in ihrem Verlauf zu einer Funktionsbehinderung des betroffenen Bereiches führt. Hierbei ist in erster Linie der Gelenkknorpel betroffen, der seine Elastizität verliert, sich abreibt und Einrisse in der Oberfläche erleidet. Im späteren Verlauf der Arthrose wird der Knochen mit zerstört. Die Auswirkungen auf den Knochen sind zum einen knöcherne Zubildungen („Osteophyten“) und an anderer Stelle eine gesteigerte Abnutzung der Knochenfläche. Durch diese Formveränderungen läuft das Gelenk an seinen Scharnieren nicht mehr rund und ist in seiner Bewegung eingeschränkt. Durch die Knorpelabriebprodukte innerhalb des Gelenkes kann es zu einer entzündlichen Reizung des Gewebes kommen, was zu einem Gelenkerguss und in dessen Folge zu einer von außen bemerkbaren Schwellung, Rötung und Erwärmung führt. Ab diesem Stadium spricht der Tierarzt von einer aktivierten Arthrose, da nun entzündliche Komponenten mit im Spiel sind.

Arthrose beim Hund kann in ihrer Vielfalt, Ausprägung und Ursache sehr unterschiedlich ausfallen. Eine Arthrose beim Hund entwickelt sich meist über einen langen Zeitraum und kann jedes Gelenk betreffen.

Für viele dieser Gelenksleiden gilt, dass ihr Grundstein schon im Welpenalter in der Entwicklungsphase gelegt wurde. Gerade bei großen Rassen sind die gesunde Aufzucht und der Einsatz einwandfreier Elterntiere essentiell für einen gesunden Bewegungsapparat. Hinter dem Herrchen hinterher humpelnde Bernhardiner sind nicht nur ein Bild des Jammers sondern können durch ein richtiges Management häufig vermieden werden. Es ist hierfür in erster Linie wichtig, dass die natürlichen Wachstumsphasen des Hundes eingehalten werden, was damit beginnt dem Welpen nicht mehr Energie in den Fressnapf zu füllen, als er tatsächlich benötigt. Fehlentwicklungen des Skelettes im jungen Alter führen beim ausgewachsenen Hund zu schmerzhaften Leiden, die häufig nicht mehr geheilt werden können.


Symptome

Die hauptsächliche Symptomatik einer Arthrose zeigt sich durch eine schmerzhafte Bewegungseinschränkung. Klassisch sind  Lahmheit und Steifheit, die vor allem nach längerer Ruhe auftreten und sich nach einer gewissen Einlaufphase bessern. Bei fortschreitender Erkrankung kommt es zur anhaltenden Einschränkung der Gelenkbeweglichkeit und zur permanenten Schmerzhaftigkeit der betroffenen Gelenke. Es folgen Gelenkdeformationen durch die Veränderung sämtlicher am Gelenk beteiligten Strukturen wie Knorpel, Knochen, Bänder und Sehnen. Sind diese sehr ausgeprägt können die veränderten Strukturen von außen gesehen und ertastet werden.

Am häufigsten treten Arthrosen an Gelenken des Hundes auf, welche der größten Belastung standhalten müssen. Dieses sind in der Regel Knie, Ellenbogen, Hüfte und Schulter. Bei Tieren mit einem sehr langen Rücken wie beispielsweise bei Dackeln, sind dieses auch klassisch die einzelnen Gelenke der Wirbelsäule. Ebenso prädestiniert für die Entwicklung einer Arthrose sind fehlgestellte Gelenke, da diese durch die Fehlstellung meist unregelmäßig belastet werden.

Therapie

Konservativ

Konservativ werden Arthrosen mit dem Einhalten des Idealgewichtes, Verhindern einer Überbelastung, Bereitstellen eines warmen, weichen Schlafplatzes und der Gabe von Entzündungshemmern und Schmerzmitteln behandelt. Bei längerer Anwendung eines Schmerzmittels sollte auch immer prophylaktisch ein Magenmittel  in Form eines medizinischen Säureblockers oder Schleimhautschutzes mit verabreicht werden, da es sonst zu Magengeschwüren kommen kann

Nahrungsergänzung

Zusätzlich kommen häufig Nahrungsergänzer in Form der Neuseeländischen Grünlippenmuschel, die hohe Mengen an Glykosaminoglykanen und Omega-3-Fettsäuren enthält, zum Einsatz. Diese Zusatznahrung wirkt sich positiv auf den Gelenkstoffwechsel aus und fördert die Produktion von Gelenkschmiere, wodurch die Beweglichkeit verbessert wird.

Eine weitere Möglichkeit ist die Gabe von Teufelskralle, die eine natürliche Schmerzausschaltung bewirkt. Auch eine Kombination aus beiden natürlichen Wirkstoffen ist eine gute Möglichkeit zur Nahrungsergänzung bei Gelenkbeschwerden.

Chirugie

In besonders schlimmen Fällen muss dem Tier chirurgisch geholfen werden, wobei der letzte Schritt eine künstliche Gelenkversteifung zur Schmerzausschaltung ist.

Symptome der Arthrose bei Hunden

Lahmheiten

Das klassischste Symptom einer Arthrose der Gliedmaßen ist eine Lahmheit. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass der Hund sich schwer in Bewegung setzt und sich mit der Zeit „einläuft“. Teilweise kann die Lahmheit nach einer gewissen Aufwärmungsphase wieder verschwinden. Die Erklärung hierfür ist einfach: durch die Bewegung wird die Produktion der Gelenkschmiere gefördert, so dass das Gelenk „geschmiert“ wird. Durch diesen Effekt läuft das Gelenk runder und für den Hund mit weniger Schmerzen, so dass die Lahmheit nachlässt.

Je stärker die Arthrose ausgeprägt ist, desto schlimmer wird die Lahmheit und desto weniger läuft sich der Hund ein. Im schlimmsten Fall wird die betroffene Gliedmaße komplett geschont und gar nicht mehr belastet.

Steifheit und Schwellungen

Häufig fällt dem Hundebesitzer auch eine allgemeine Steifheit seines Vierbeiners auf, die sich auch in Schwierigkeiten beim Aufstehen äußern kann. Leidet der Hund unter Arthrosen im Wirbelsäulenbereich kann der steife Bewegungsablauf ein erstes Anzeichen hierfür sein.

Der betroffene Rückenbereich ist hierbei besonders schmerzempfindlich. Wird der Hund dort berührt oder gestreichelt, kann es zu Abwehrbewegungen und einem lauten Quieken kommen. Auch bei bestimmten Drehungen oder anderen Bewegungen kann der Hund Schmerzäußerungen von sich geben, die dem Hundehalter auffallen.

Im akuten Stadium oder wenn die knöchernen Zubildungen sehr ausgeprägt sind, kann es zu Schwellungen an den Gelenken kommen. Bei Entzündungen sind diese warm und druckempfindlich. Der Tierarzt führt bei einem Verdacht bestimmt Bewegungen der verdächtigen Gelenke durch und prüft, ob diese sich im normalen Umfang durchführen lassen und ob sie dem Vierbeiner Schmerzen bereiten.

Bildgebende Verfahren

Besteht ein Verdacht, dass es sich um eine Arthrose handelt, kann dieses nur sicher durch ein Röntgenbild bestätigt werden. Auf diesem sind bereits kleine Veränderungen der Knochen sehr gut sichtbar. Wichtig für die genaue Einschätzung der Knochengesundheit ist eine gute Qualität der Röntgenbilder. Diese ist nicht nur von einer guten Einstellung sondern auch von der richtigen Schärfe des Bildes abhängig.

Bewegt sich der Hund während der Aufnahme wird das Röntgenbild unscharf. Für ängstliche oder sehr ungestüme Hunde empfiehlt es sich aus diesem Grund eine leichte Sedierung vor dem Röntgen durchzuführen. Auf diese Weise können alle Lagen ohne Probleme geröntgt werden und man erhält ein einwandfreies Bild zur genauen Diagnose.

Möchte der Hundebesitzer sich eine zweite Meinung holen, kann er sich die Röntgenbilder vom Tierarzt mitgeben lassen, so dass nicht jedes Mal neue Aufnahmen angefertigt werden müssen. Werden nach einem gewissen Zeitabstand jedoch weitere Bilder geschossen, kann gut abgeschätzt werden, wie und on sich die Arthrose verändert hat. Dies gibt Aufschluss darüber wie die Therapie weiter geführt wird.

Die richtige Diagnose der Arthrose bei Hunden

Für eine korrekte Therapie ist es immer wichtige eine möglichst exakte Diagnose zu haben. Erste Verdachtsmomente einer Arthrose geben sich bereits durch die vorliegende Symptomatik. Zeigt der Hund eine Lahmheit oder eine Steifheit, die sich nach einer gewissen Aufwärmphase verbessert, ist das ein sehr klassisches Anzeichen für eine arthritische Veränderung. Dieser wird erhärtet, wenn der Hund sich unter der Gabe von Schmerzmedikamenten besser bewegen kann.

Um das Ausmaß und die genau Lokalisierung zu bestimmen müssen bildgebende Verfahren eingesetzt werden.  Zur Darstellung von Knochen  ist das röntgen hier die Methode der Wahl. Besonders aufgeregte Hunde, die nicht still halten oder sehr ängstlich sind, sollten hierzu sediert werden. Nur gut gemachte, scharfe Aufnahmen sind für eine genaue Diagnose zu gebrauchen. Manche Veränderungen kann der Tierarzt erst in bestimmten lagen einsehen, so dass immer verschiedene Aufnahmen in unterschiedlichen Haltungen gemacht werden.

HD Röntgen

Besondere Vorschriften gibt es bei der Diagnose einer HD Erkrankung. Hierzu müssen die Hunde zum Röntgen narkotisiert werden, da die Hüftgelenke für die Aufnahme überstreckt werden müssen. Weiterhin muss das Tier auf dem Rücken liegen und die Beine müssen leicht nach innen gedreht werden.

Auch der liebste Vierbeiner bleibt in einer solchen Haltung nicht entspannt liegen. Für eine aussagekräftige Aufnahme muss deswegen eine Kurznarkose eingeleitet werden. Zur Beurteilung werden spezialisierte Gutachter heran gezogen. Die Aufnahme ist verwertbar, wenn die Beine gut gestreckt sind, das Becken gerade ist und der Hund symmetrisch liegt. Es wird die Größe des Gelenkspalts zwischen Gelenkkugel und –pfanne bewertet, sowie die Form des gesamten Gelenkes.

Zur Einteilung der HD wird der Winkel des Gelenkes vermessen. Dieser sogenannte Norberg-Winkel gibt eine Aussage über die Schwere der HD: von HD-frei, über einen Verdacht bis hin zu leichter, mittlerer oder schwerer HD.

Arthrose vorbeugen bei Welpen

Der Grundstein vieler Knochenleiden wird bereits im Welpenalter gelegt. Vor allem große und schwere Rassen sind für chronische Gelenkbeschwerden gefährdet. So muss der Welpe ganz bewusst und umsichtig groß gezogen werden, damit sich keine Fehlentwicklungen einstellen.

Der Bewegungsapparat des Hundes setzt sich aus Knochen und Gelenken zusammen. Diesen Teil nennt man den passiven Anteil des Bewegungsapparates. Zum aktiven Teil gehört die Skelettmuskulatur, die an den verschiedenen Knochenpunkten ansetzt. Der Hund besitzt unabhängig von seiner Größe etwa 300 Knochen.

Die natürliche Wachstumskurve

Während des Wachstums zeigen die langen Röhrenknochen wie zum Beispiel der Oberschenkel  an ihren Enden die sogenannten Wachstumsfugen, an denen das Wachstum voran schreitet. An diesen Fugen wächst der Knochen bis zu seiner genetisch festgelegten Länge. Ist die vorbestimmte Größe erreicht, schließen sich die Wachstumsfugen. Der Zeitraum der Schließung variiert hierbei von Knochen zu Knochen und von Rasse zu Rasse zwischen 12 und 24 Monaten.

Das Wachstum richtet sich nach einer festgelegten Wachstumskurve, die individuell abhängig von Rasse, Geschlecht und späterer Größe verläuft. Das Einhalten dieser natürlichen Wachstumskurve, die zu bis zum 6. Lebensmonat besonders steil verläuft, ist sehr wichtig.

Die Wachstumskurve flacht sich ab dem 6. Lebensmonat ab  dann ab und ist dann im Alter von ungefähr einem Jahr beendet.

Nach Abschluss des Wachstums und dem Erreichen der endgültigen Größe schließen sich die Wachstumsfugen der jungen Knochen. Erst ab diesem Zeitpunkt ist der Knochen voll belastbar.

Die richtige Bewegung des Welpen

Die wichtigste Therapie von Gelenkbeschwerden ist ihre Prävention. Neben einer gemächlichen Aufzucht, einer gesunden ausgewogenen Ernährung und der Verwendung genetisch einwandfreier Zuchttiere, ist die richtige Bewegung des jungen Hundes ein wichtiger Faktor.

Welpen im Wachstum sollten keine Treppenstufen laufen oder ins Auto springen, da Gelenke und Knochen noch instabil sind und die Wachstumsfugen noch nicht geschlossen sind.

Werden die juvenilen Knochen durch Treppensteigen oder Springen überbelastet, werden die Wachstumsprozesse fehlgeleitet und es sind Krankheiten des Bewegungsapparates und Fehlstellungen vorprogrammiert. Als Faustregel ist zu merken, dass je größer die Hunderasse ist, desto schonender ist der junge Hund zu bewegen. Faktoren wie Übergewicht und auftretende Verletzungen belasten Knochen und Gelenke zusätzlich.

Welpen gesund füttern

Störungen der Skelettbildung bei Junghunden haben zum Teil einen genetischen Hintergrund, was bei einigen Rassen bereits wissenschaftlich bewiesen ist. Eine große Bedeutung für die Entstehung oder das Ausbleiben solcher Erkrankungen spielt jedoch auch die Ernährung. Fehler, die in der Wachstumsphase des Welpen, in der Fütterung gemacht werden, können häufig fatale Folgen haben.

Besonders schwer wiegend ist ein zu hohes Futterangebot und eine dadurch zu hohe Energieversorgung des Welpen. Dieses bewirkt vor allem bei großen Rassen oder Riesenrassen ein zu schnelles Wachstum. Hieraus resultieren sehr häufig Skelettbildungs- und Wachstumsstörungen, die im späteren Alter zu schmerzhaften Arthrosen und Fehlstellungen führen können.

Weitere Fehler in der Welpenernährung sind die Über- oder Unterversorgung wichtiger Mineralstoffe. Hier spielt in erster Linie das richtige Calcium-Phosphor-Verhältnis eine wichtige Rolle. Das ideale Calcium-Phosphor-Verhältnis in der Nahrung sollte 1,4:1 (Ca:P) betragen.

Es darf bis zu einem Verhältnis von 2.1 ausgeweitet werden. Weitere Differenzen sind jedoch unbedingt zu vermeiden. Bekommt der Hund zu wenig Calcium, so kann dies zu instabilen Knochen führen, da die harte Knochensubstanz sich aus Calcium aufbaut. Wird zu viel Calcium verabreicht, kommt es zu Fehl- oder Zubildungen an den Knochen, die wiederum zu Problemen führen können.

Risikogruppen und Management bei Arthrose von Hunden

Grundsätzlich sind große und schwere Hunderassen häufiger von Arthrose betroffen, als kleine zierliche Tiere. Für bestimmte Erkrankungen wird jedoch auch eine Vererbung vermutet oder ist bereits nachgewiesen. Dies ist eine wichtige Information für die Zucht, die darauf ausgerichtet sein sollte, möglichst gesunde Vierbeiner hervor zu bringen und kranke Tiere auszuschließen.

Hüftgelenksdysplasie (HD)

Für die HD sind Rassen bekannt, die häufiger zu einer fehlerhaften Hüfte neigen. Zu ihnen gehören Bernhardiner, Bulldoggen und Bordeaux Doggen. Aber auch Retriever, Schäferhunde und Rottweiler sind gefährdet. Für die Zucht und den Verkauf muss der Züchter nachweisen, dass seine Tiere frei von HD sind. So wird versucht die Verbreitung dieser Erkrankung zu unterbinden. Der Hund wird hierzu in

Es ist somit sehr wichtig, dass die natürlichen Wachstumsphasen des Hundes eingehalten werden. Zu dick gefütterte Welpen wachsen zu schnell und machen Wachstumsschübe Narkose gelegt und in vorgeschriebener Lage geröntgt. Die Aufnahmen werden im Anschluss von spezialisierten Gutachtern bewertet. Nur HD freie Tiere dürfen zur Zucht genutzt werden. Neben der Auswahl gesunder Elterntiere ist die Ernährung und das richtige Großziehen der Welpen ein zentraler Punkt in der Prophylaxe der Arthrose.

Welpen sollten nie ein zu energiereiches Futter bekommen, damit kein Übergewicht die noch instabilen Knochen belastet. Treppen steigen, Sprünge aus großer Höhe und zu lange Wandertouren sind für den Welpen ganz verboten. Schäden, die im jungen Alter an den Knochen entstehen, enden im Alter häufig in einer Arthrose. denen die jungen Knochen und Gelenke nicht gewachsen sind. Die fatalen Folgen sind Fehlversorgungen der Gelenke, Knochendeformationen und Fehlstellungen. Solche Fehlentwicklungen sorgen beim ausgewachsenen Hund im Alter für schmerzhafte, chronische Leiden.

Spondylose

Für die Arthrose der Wirbelkörper der Wirbelsäule sind vor allem Hunde mit einem sehr langen Rücken, wie beispielsweise Dackel anfällig. Durch ihre ungünstige Anatomie wird der Rückenbereich hier besonders beansprucht. Genetisch vorbelastet für die Spondylose sind Molesser und Boxer. Aber auch große, schwere Hunde wie Rottweiler und Bernhardiner können an dem Rückenleiden erkranken.

Gefährdete Hunderassen sollten vor allem im Wachstum keine größere Belastung der Wirbelsäule erleben. Laufen im tiefen Sand, Treppen und das Bespringen und Rangeln durch andere Hunde ist besonders schädlich für die Wirbelsäule. Ebenso wie bei der HD muss auf eine ausgewogene Ernährung des Welpen geachtet werden.

Grund hierfür sind die noch nicht geschlossenen Wachstumsfugen der Knochen. An diesen Fugen wächst der Knochen bis zu seiner genetisch festgelegten Länge. Ist die vorbestimmte Größe erreicht, schließen sich die Wachstumsfugen. Der Zeitraum der Schließung variiert hierbei von Knochen zu Knochen und von Rasse zu Rasse zwischen 12 und 24 Monaten.

Werden die juvenilen Knochen durch Treppensteigen oder Springen überbelastet, werden die Wachstumsprozesse fehlgeleitet und es sind Krankheiten des Bewegungsapparates vorprogrammiert. Als Faustregel ist zu merken, dass je größer die Hunderasse ist, desto schonender ist der junge Hund zu bewegen. Faktoren wie Übergewicht und auftretende Verletzungen belasten Knochen und Gelenke zusätzlich.

Einteilung der Arthroseformen bei Hunden

Unter einer Arthrose wird der verschleiß oder der Abbau eines Gelenkes definiert. Die Erkrankung beim Hund unterscheidet sich nicht von der gleichnamigen Erkrankung beim Menschen und kann jedes Gelenk betreffen. Es ist eine sogenannte degenerative Erkrankung, was bedeutet, dass ein Abbau mit der Erkrankung einher geht- das Gelenk bildet sich also zurück.

Der Gelenkknorpel wird im Verlauf beschädigt und es traten knöcherne Zubildungen auf, so dass das Gelenk zunehmend unbeweglicher wird. Es handelt sich um eine chronische Erkrankung, die sich über einen längeren Zeitraum entwickelt. Je früher sie erkannt wird, desto besser kann man therapeutisch eingreifen und eventuell eine Verschlimmerung verhindern.

Ursache

Ursächlich sind Verschleiß der Knochen im Alter, sowie Fehlstellungen der Gelenke und damit eine dauerhafte falsche Belastung dieser. Übergewicht, Körperliche Überlastung, vorherige Verletzungen und Entzündungen der Gelenke begünstigen weiterhin die Entstehung einer Arthrose.

Das gesunde Gelenk besteht aus den Gelenkflächen, die gleichmäßig mit einem flexiblen Gelenkknorpel umgeben sind. Zwischen den Flächen befindet sich der Gelenkspalt, der sich auf dem Röntgenbild gleichmäßig und frei darstellen lassen sollte. Um alle Flächen des Gelenkes spannt sich die Gelenkkapsel. In der so entstandenen Gelenkhöhle befindet sich Flüssigkeit, die sogenannte Synovia. Diese sorgt für die Schmierung des Gelenkes, seine Beweglichkeit und die Ernährung des Knorpels. Stabilisiert wird das Gelenk über Bänder, die je nach Gelenk einen ganz speziellen Verlauf haben.

Einteilung

Jede einzelne Struktur dieses Gelenkes kann erkranken und zu einer Arthrose führen. Spezielle Formen dieser sind die Hüftgelenksdysplasie, die Ellenbogendysplasie und die Spondylose der Wirbelkörper, die einzeln auf den nachfolgenden Seiten erklärt werden.

Von Arthrosen abzugrenzen sind Entzündungen des Gelenkes. Diese Entzündung wird Arthritis genannt und entstehen durch Traumen. Bleiben diese Verletzungen stumpf, was bedeutet, dass die Gelenkkapsel intakt bleibt, sind diese nicht infektiös, da keine Bakterien eindringen können. Infekte entstehen durch das Eindringen von Bakterien, wenn die Gelenkkapsel verletzt ist.

Im Verlauf von schweren systemischen Erkrankungen wie Borreliose oder Leishmanniose kann es auch zu infektiösen Arthritiden kommen. Symptome sind starke Schwellungen, die von einer hochgradigen Schmerzhaftigkeit des Gelenkes begleitet werden. Der entstehende Eiter schädigt den Knorpel und die Gelenkflächen massiv, so dass nach einer ausgestandenen Arthritis häufig eine Arthrose entsteht.

Hüftgelenksdysplasie (HD) bei Hunden

Genetische Gelenkentwicklungsstörungen

Neben Gelenkerkrankungen, die durch Verletzungen, Haltungs- oder Trainingsfehler entstehen, gibt es noch die Kategorie der genetisch vererbten Bewegungsleiden. Die bekannteste Form dieser Erkrankung ist die Hüftdysplasie, kurz HD genannt. Der Name HD ist bei vielen Züchtern und Hundebesitzern ein Begriff der Angst und Schrecken und automatisch die Vorstellung sich dahin schleppender, leidender Hunde erzeugt.

Die betroffenen Hunde kommen mit einem normal entwickelten Hüftgelenk zur Welt und entwickeln ab einem Alter von zwei Monaten eine auf dem Röntgenbild nachweisbare „lockere Hüfte“. Diese Verschiebung der Hüftgelenke nennt sich im Fachbegriff Subluxation und wird ausschließlich vererbt. Ein genetischer Erbgang ist bis heute bei den Rassen Deutscher Schäferhund, Rottweiler, Boxer, Retriever, Bernhardiner, Neufundländer und Berner Sennenhund wissenschaftlich belegt.

Entstehung

Die Hüftdysplasie entwickelt sich während der Wachstumsperiode und kann durch Umwelteinflüsse wie Ernährung und Haltung deutlich verstärkt aber nicht verursacht werden. Es handelt sich vielmehr um eine Entwicklungsstörung, die von Geburt an angelegt ist und sich durch viele verschiedene Ursachen unterschiedlich schnell entwickelt

Besonders häufig kommt die Hüftgelenk-Dysplasie bei mittelgroßen und großen Rassen vor und ist vererbbar. Von vielen Zuchtvereinen wird eine HD-Freiheit für die Zucht gefordert, so dass Hunde erst nach einer Röntgen-Untersuchung zur Zucht zugelassen werden.

Das Hüftgelenk besteht wie beim Menschen aus Oberschenkelkopf und der Gelenkpfanne des Beckens, in die der Oberschenkelkopf greift. Aufgrund der anatomischen Beschaffenheit wird dieses Gelenk seiner Form entsprechend Kugelgelenk genannt und ist nach dem Knie das zweitgrößte Gelenk des Körpers. Die  „lockere Hüfte“ bildet sich im Laufe des Wachstums aus. Der Kopf des Oberschenkels sitzt bei den von HD betroffenen Hunden locker in der Hüftpfanne und bewegt sich dadurch stärker im Gelenk hin und her als dies bei normal angelegten Hüftgelenken vorgesehen ist. Solch eine Lockerung mit einer stärkeren Beweglichkeit nennt man Subluxation. Wenn der Hüftkopf komplett aus der Gelenkpfanne heraus springt wird dieser Umstand Luxation genannt.  Eine Luxation ist für den Hund äußerst schmerzhaft.

Durch die sich verstärkende Lockerung des Oberschenkelkopfes reibt dieser an dem Knorpel und dem Knochen der Gelenkpfanne, wodurch sich das Gelenk degenerativ verändert und eine Arthrose entsteht. Die Bewegungen des Gelenks bereiten dem Hund immer stärkere Schmerzen. Je älter der Hund wird,  desto deutlicher sind die Symptome der Hüftgelenk-Dysplasie.

Verschlimmert werden die Symptome vor allem bei Hunden, die im Wachstum exzessiv mit zu energiehaltigem Futter, Calcium, Mineralstoffen und Vitamin D gefüttert wurden. Ebenso fördert eine zu starke Belastung bei noch sehr jungen Hunden die HD. Auch die das Hüftgelenk umgebenden Bänder haben einen Einfluss auf die HD. Sind diese lockerer als normal, begünstigt dies ebenfalls die Entstehung und das Fortschreiten der Erkrankung einer Hüftgelenk-Dysplasie.

Symptome

Die Symptome einer Hüftgelenk-Dysplasie  beim Hund können sehr unterschiedlich sein und hängen davon ab, wie stark der Hund erkrankt ist und wie weit der Verschleiß des Gelenkes schon fortgeschritten ist.

Die klassischen Symptome einer HD sind bedingt durch die Störung der Hüftgelenksfunktion und die Schmerzen während der Bewegung. Diese äußert sich in einem breitbeinigen, watschelnden Gang, bei dem der Hund sein Becken in Richtung der Gliedmaßen kippt.

Im Laufe der Zeit zeigt der Vierbeiner  eine verminderte Aktivität, Lahmheit und Beschwerden beim Aufstehen. Er bevorzugt es auf weichen Plätzen zu liegen. Durch die schmerzbedingte Schonung des Gelenkes kommt es zu einer Inaktivität der dortigen Muskulatur, wodurch diese sich allmählich abbaut und auch schmerzhaft sein können.

Bewegt der Tierarzt das Hüftgelenk mit der Hand, so ist dem Hund mit HD die Bewegung unangenehm und es können knirschende oder knackende Geräusche hörbar sein.

Diagnose

Die genaue Diagnose einer HD erfolgt immer in Sedation, da das Röntgenbild in einer genau vorgegebenen Standard-Lagerung des Tieres zu erfolgen hat und die Muskeln absolut entspannt sein müssen, um ein aussagekräftiges Bild zu erreichen.

Der Hund liegt für die Aufnahme auf dem Rücken und seine Hinterbeine sind nach hinten gestreckt. Es gibt mehrere typischen Anzeichen einer HD, die auf dem Röntgenbild zu erkennen sind:

  1. Subluxation: Der Kopf des Oberschenkel-Knochens ist abgeflacht und sitzt nicht tief in der Gelenkpfanne des Kugelgelenkes.
  2. Luxation: Der Oberschenkel ist aus der Gelenkpfanne ausgerenkt
  3. Flache Gelenkpfanne, die den Oberschenkelkopf nicht vollständig aufnimmt
  4. Relativ dicker Hals des Oberschenkel-Kopfs
  5. Norberg-Winkel: Verbindungslinie zwischen dem Mittelpunkt beider Oberschenkel-Köpfe und Messung des  Winkels, den diese Linie zu einer Linie am vorderen Pfannenrand einnimmt. Dieser Winkel sollte bei einem gesunden Hüftgelenk über 105° betragen. Bei einer  Hüftgelenk-Dysplasie ist der Winkel kleiner als 105°.
  6. Arthrose/Gelenkverschleiß: knöcherne Zubildungen am Rand der Gelenkpfanne und am Übergang des Oberschenkel-Kopfs zum Oberschenkel-Hals zu erkennen. Knöcherne Zubildungen genau an der Stelle der Gelenkkapsel, nennt man Morgan-Linie.

Je nach Röntgenbefund kann das Tier in eine der fünf HD-Kategorien eingeteilt werden. Diese reichen von Stuf eins (HD-frei) über Stufe drei (leichte Form) bis zur schweren HD der Stufe fünf. Diese Einteilung dient in erster Linie zur Auswahl von Zuchttieren, da nur Tiere der Stufe eins als Elterntiere genutzt werden sollten. Der Tierarzt hat hierbei keine Bewertung der angefertigten Röntgenbilder vorzunehmen, da diese ausschließlich in den sogenannten HD-Zentralen der Rassezuchtverbände ausgewertet werden.

Therapie

Eine Heilung der HD ist bis heute nicht möglich, so dass nur versucht werden kann das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und ihre Folgen abzumildern.

Konservativ

Oftmals wird wird die Hüftgelenk-Dysplasie konservativ ohne Operation mittels einer Schmerztherapie behandelt. Das Ziel dieser Therapie ist es, die Schmerzen und die Entzündung zu minimieren, das Gelenk beweglich zu halten und eine weitere Verschlechterung des Zustandes zu verhindern. Aufgrund der Schmerzen bewegt sich der Hund weniger, wodurch sich die Muskeln abbauen. In Folge der verringerten Bewegung nimmt der Hund an Gewicht zu, was die Schmerzen weiter verschlimmert.

Dieser Teufelskreis muss unterbrochen werden. Unter der Schmerzmittel-Gabe wird versucht, den Hund zu bewegen und seine Muskeln aufzubauen. Schmerzmittel der Wahl sind hierbei die sogenannten „Nicht-Steroidale-Antiphlogistika“, welche schmerzstillend und entzündungshemmend wirken. Zusätzlich ist eine Anstrebung des Idealgewichtes sehr wichtig um die Gelenke zu entlasten und nicht mit Übergewicht weiter zu strapazieren.

Sind bereits Gelenkerkrankungen aufgetreten, gehört die Physiotherapie neben den schon genannten Therapiemethoden zur ersten Wahl. Hierdurch wird genau wie beim Menschen probiert, die Beweglichkeit der erkrankten Gelenke wieder zu mobilisieren. Häufig werden mit den Hunden Schwimmübungen im Wasser durchgeführt, da diese besonders schonend für die Gelenke sind und die Muskulatur ideal fördern.

Operativ

Muskeldurchtrennung

Der Beugemuskel des Hüftgelenks wird durchtrennt, wodurch die Schließung des Hüftgelenks verbessert werden soll. Zusätzlich werden die schmerzleitenden Nervenstränge an der Gelenkkapsel durchtrennt.

Umstellung Gelenk

Bei jungen Hunden kann eine Umstellung der Gelenkpfanne erfolgen. Es werden alle am Gelenk beteiligten Knochen durchtrennt und neu zusammengesetzt. So soll bei jungen Hunden verhindert werden, dass die schmerzhaften Veränderungen der Hüftgelenk-Dysplasie überhaupt entstehen.

Künstliches Hüftgelenk

Beim älteren Hund kann der  Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks eine Alternative sein. Hierbei ersetzt der Tierarzt das gesamte Hüftgelenk durch ein künstliches Gelenk.

Oberschenkelkopf Resektion

Der Tierarzt entfernt dabei den Oberschenkelkopf des Hundes, und das Bindegewebe bildet eine Verbindung zwischen dem Becken und dem Oberschenkel aus. Hunde, die unter dauerhaften Schmerzen leiden, können dadurch an Lebensqualität gewinnen. Die Operation wird nur bei kleinen Hunderassen empfohlen.

Prognose

Die Prognose einer Hüftgelenk-Dysplasie (HD) beim Hund ist sehr unterschiedlich. Bei leichten Symptomen ist es möglich mit einer Kombination aus Schmerzmitteln und Physiotherapie die Lebensqualität für den Hund stark zu verbessern.

Hat der Hund durch die Hüftgelenk-Dysplasie bereits starke Schmerzen und ist das Gelenk degenerativ verändert, so  ist eine Heilung ausgeschlossen. Oftmals lässt sich aber erreichen, dass der Hund zumindest annähernd beschwerde- und schmerzarm wird.

Osteochondrosis dissecans – OCD

Diese Form der Arthrose  tritt  überwiegend bei Hunden großer Rassen und meistens im Alter von 5-8 Monaten auf. Betroffen sind die großen Gelenke des Tieres, zu denen Ellenbogen, Schulter, Sprung- und Kniegelenke gehören. An diesen Knochenpunkten kommt es zu einer Ablösung kleiner teile des Gelenkknorpels. Symptomatisch äußern sich diese Auflösungen in einer geringen bis deutlichen Lahmheit des Hundes  während der Belastungsphase.

Die Therapie erfolgt bei einem leichtem Befund und geringen Symptomen über schmerzstillende Medikamente und Homöopathie.  In schwereren Fällen ist eine Operation des Hundes am Gelenk erforderlich. Bei dieser Operation werden lose Knorpel- und Knochenstücke und  krankes Gewebe entfernt.

Ursache

Die Ursache der OCD liegt in einem gestörten Knochenwachstum im Gelenkbereich, bei dem sich eine ungewöhnlich dicke Knorpelschicht entwickelt. Durch die unangemessene Dicke des Knorpels kann dieser nicht mehr ausreichend ernährt werden, da die Stoffe hierfür nicht mehr durch die Knorpelschicht diffundieren können. Folgen der daraus resultierenden Mangelernährung sind eine minderwertige Qualität des Knorpels, der mit der Zeit instabil, porös und rissig wird.

Bei Belastung des vorgeschädigten Knorpels kommt es zu kleinen Brüchen und Rissen. Die  Qualität des Knorpels nimmt dadurch ab, er wird bei auftretender Belastung brüchig und bekommt immer mehr Risse. Kleine Knorpelteile können sich ablösen und als so genannte Chips oder „Gelenkmäuse“ frei im Gelenk liegen. Die Chips stören je nach Größe den reibungslosen Bewegungsablauf des Gelenks und führen zu Schmerzen, Entzündungen und  Arthrosen. Die auftretenden Entzündungen verstärken sich, wenn die Gelenkflüssigkeit durch Risse im Knorpel Kontakt zur Knochenhaut bekommt. Die Abbauprodukte der abgestorbenen Knorpelzellen verstärken die Symptome weiter und führen zu weiteren Entzündungsreaktionen.

Meist treten die ersten Symptome der OCD bei klassicshem Verlauf bereits im Welpenalter zwischen dem 4. und 9. Lebensmonat auf. Große und schwere Rassen sind besonders gefährdet. Bei bestimmten Rassen ist ein genetischer Erbgang der OCD nachgewiesen, weswegen bei diesen Tieren gehäufte Krankheitsfälle auftreten.

OCD ist eine multifaktorielle Erkrankung, was bedeutet, dass mehrere Ursachen zu ihrer Entstehung beitragen. Es gibt bestimmte Faktoren, welche diese Knochenerkrankung jedoch begünstigen. Besonders negativ auf die Knochengesundheit wirkt sich beispielsweise eine starke Belastung des Tieres in seiner Wachstumsphase aus. Die Wachstumsphase erstreckt sich bis zu einem Alter von 12 Monaten und ist im ersten halben Jahr besonders schnell.

Ein zu schnelles Wachstum im ersten Lebensjahr, was durch falsche oder übermäßige Fütterung verursacht wird, ist für die jungen Knochen besonders schwer auszugleichen. Knochenerkrankungen können in solchen Fällen selten verhindert werden.  Ebenso werden hormonelle Störungen als Auslöser der OCD diskutiert.

Therapie

Bei der Behandlung von OCD kann grundsätzlich eine konservative Therapie, die aus Medikamenten und Ruhigstellung des Glenkes besteht, von einem chirurgischen Vorgehen unterschieden werden. Der Tierarzt entscheidet je nach  erkranktem Gelenk, Ausmaß der Knorpelschäden, sowie Alter und Allgemeinzustand des Hundes. Auch die finanziellen Möglichkeiten des Hundebesitzers müssen berücksichtigt werden, denn auch sie sind häufig ein limitierender Faktor.

1. Konservative Therapie

Bei geringe Lahmheit und nur kleinen Veränderungen am Knorpel kann eine komplette Ruhigstellung des Hundes über mindestens 3 Monate versucht werden. Durch die geringe Belastung des Knorpels während dieser Zeit können bestehende Risse ausheilen. Meist ist auch eine strikte Diät notwendig, damit eine Überversorgung mit Mineralstoffen und Energie vermieden und das Knorpelwachstum dadurch eingeschränkt wird. Zudem belastet ein mögliches Übergewicht des Hundes den angeschlagenen Knorpel.

Die Gabe von Schmerzmitteln verbessert die Lebensqualität des Hundes deutlich, da er keine Schmerzen mehr erleiden muss. Es ist jedoch schwer den Hund ruhig zu halten, da er sich ohne Schmerz wieder gerne unbeschwert bewegen möchte.

Kombiniert werden die Schmerzmedikamente gerne mit Entzündungshemmern, um die entzündlichen Reaktionen zu minimieren.

Abgerundet wird die konservative Behandlung in vielen Fällen mit Krankengymnastik. Da sich die Muskulatur um das erkrankte Gelenk aufgrund der Schmerzen häufig stark verkrampft, kann mit Hilfe von physiotherapeutischen Maßnahmen oft eine Linderung der Schmerzen erzielt werden.

2. Chirurgische Therapie

Bei einem chirurgischen Vorgehen wird die Gelenkkapsel eröffnet, um frei liegende Chips zu entfernen und Risse des Gelenkknorpels mechanisch zu glätten. Nach der Operation ist eine langwierige Nachsorge notwendig und der Hund darf nur reduziert bewegt werden. Das bedeutet einen Leinenzwang von ungefährdrei Monaten für den Vierbeiner. Anschließend muss ein langsamer Muskelaufbau durch eine sehr gezielte Bewegung des Hundes erfolgen.

Neben dieser klassischen chirurgischen Therapie etabliert sich immer mehr die so genannte minimal-invasive Chirurgie. Hierbei wird die Gelenkkapsel im Rahmen einer Arthroskopie nur minimal eröffnet. Die Infektionsgefahr und die Schmerzen für den Hund verringern sich durch dieses Vorgehen deutlich. Eine kleine Kamera und entsprechende Instrumente werden über zwei kleine Öffnungen in das Gelenk eingeführt und die Gelenkmäuse können entfernt werden. Es ist anzunehmen, dass sich dieses Vorgehen als Standardverfahren durchsetzen wird. Es erfordert jedoch eine große Erfahrung des Chirurgen.

Prognose und Prophylaxe

Die Prognose einer OCD ist sehr unterschiedlich und abhängig von Therapie, Ausmaß der Erkrankung, Alter, Gewicht, Geschlecht und Rasse des Hundes.

Die beste Therapie ist jedoch immer die Vorbeugung, da die OCD für den Hund eine sehr schmerzhafte Erkrankung ist. Zudem ist sie für den Besitzer, neben der psychischen Belastung,  sehr betreuungs- und kostenintensiv. Es sollte daher alles unternommen werden, um das Auftreten einer OCD zu verhindern. Hierzu ist es wichtig, dass die Zuchttiere sorgfältig ausgewählt werden. Hunde, die an OCD leiden oder deren Nachkommen von OCD betroffen sind, sollten konsequent von der Zucht ausgeschlossen werden.

Jede übermäßige Belastung eines jungen Hundes besonders der großen Rassen muss vermieden werden, um die Knochen zu schonen. Dem Bewegungsdrang des Hundes muss natürlich statt gegeben werden, das Tier sollte aber nicht zusätzlich angetrieben werden. Während der Hauptwachstumsphase, die bis zum sechsten  Lebensmonat dauert, sollte der Hund Treppen hinauf getragen und ins Auto gehoben werden. Auch intensive Wanderungen oder lange Laufstrecken im tiefen Sand, wie am Strand, sollten vermieden werden.

Die Fütterung des Welpen muss in Maßen erfolgen, um das Wachstum nicht unnötig zu beschleunigen und die Gelenke nicht durch zu viel Gewicht zusätzlich zu belasten. Die Endgröße des Hundes ist genetisch festgelegt und wird nicht durch die Fütterung beeinflusst. Die Menge des Futters nimmt lediglich Einfluss darauf, wie schnell dieses Endgewicht erreicht wird. Es gilt der Grundsatz: Hunde sollen möglichst langsam und mager groß werden.

Bei einem normalgewichtigen Hund sind die Rippen nicht sichtbar, aber gut tastbar. Spezielle Welpen Futter haben bereits ein ausgewogenes Calcium-Phosphor Verhältnis in ihrer Rezeptur. Zusätzliche Nahrungsergänzungen können somit mehr schaden, als dem Welpen nutzen.

Spondylose beim Hund

Als Spondylose wird eine Verknöcherung der Wirbelsäule bezeichnet. Mit zunehmendem Alter sind vor allem große Hund und Rassen mit einer langen Wirbelsäule häufig betroffen. Von allen Rassen sind jedoch Boxer am anfälligsten für die Ausbildung von Spondylosen. Hier wird eine Vererbung vermutet.

Definition

Es handelt sich um degenerative Veränderungen an den Wirbelkörpern, die sich an den Wirbelkörpern in Form von knöchernen Auswüchsen einander benachbarter Wirbeln äußert. Zunächst wachsen diese Knochenvorsprünge aufeinander zu, um sich dann wie Brücken miteinander zu verbinden. Auf diese Weise verwachsen die benachbarten Wirbel miteinander und die Wirbelsäule wird in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt. Durch die knöchernen Brücken kann ein Druck auf das Rückenmark ausgeübt werden, so dass Schmerzen entstehen. Häufig verläuft die Erkrankung jedoch ohne eine große Schmerzsymptomatik oder die Schmerzen sind nur bei mechanischer Reizung oder auf Druck bemerkbar.

Diagnose

Die Diagnose der Spondylose erfolgt häufig rein zufällig. Im Verlauf anderer Erkrankungen werden Röntgenaufnahmen angefertigt und auf diesem Weg die Spondylosen sichtbar gemacht.

Bei ausgeprägten Spondylosen oder einem ungünstigen verlauf der Brückenbildungen kann der Hund zum Teil deutliche Symptome zeigen. Betroffene Tiere  zeigen Schmerzen beim Aufstehen oder bei Berührungen am Rücken. Sie können in ihrer Bewegung beim Springen oder in engen Wendungen teilweise stark eingeschränkt sein.

Die schmerzhaften Symptome können häufig in Schüben auftreten. Nasskaltes Wetter, eine erhöhte Belastung oder wildes Toben können die Schmerzen verschlimmern. Durch die Entlastungshaltung der Wirbelsäule kommt es nach einiger Zeit zu Verspannungen der gesamten Rückenmuskulatur. Hierdurch wird die Bewegung weiter eingeschränkt und der Hund gerät in einen Teufelskreis, den es zu durchbrechen gilt.

Therapie

Eine Heilung der Spondylose ist nicht möglich. Die knöchernen Verbindungen werden den Hund sein Leben lang begleiten. Ziel jeder Therapie ist somit die Lebensqualität des Tieres zu verbessern und die Symptome der Spondylose einzuschränken.

Schmerzlindernde Entzündungshemmer sind Mittel der ersten Wahl, um den Teufelskreis aus Schmerzen, Entlastungshaltung und Verspannungen zu durchbrechen. Ziel ist neben einer Schmerzstillung das Aufhalten bzw. Lindern der aktiven Entzündung.

Für eine dauerhafte Gabe der Schmerzmittel ist eine gute Zusammenarbeit mit dem behandelnden Tierarzt gefragt, da die Medikamente sich auf den Magen des Tieres negativ auswirken. Nebenwirkungen können Reizungen der Schleimhaut bis hin zu Magengeschwüren sein. Um dies zu verhindern muss das Tier regelmäßig untersucht werden und eventuell Medikamente zum Schutz des Magens erhalten.

Weiterhin wichtig für eine erfolgreiche Therapie ist das unbedingte Einhalten des Idealgewichtes. Jedes Gramm mehr belastet die Knochen und die Muskulatur und verschlimmert die Symptome. Für eine bessere Lebensqualität und eine bessere Beweglichkeit sind somit unbedingt auf eine gesunde Ernährung und eine schlanke Linie zu achten.

Um den kranken Hund nicht unnötig zu belasten, sollte auf eine angemessene Bewegung geachtet werden. Bestimmte Aktivitäten wie abrupte Bremsmanöver bei bestimmten Ballspielen, sollte verzichtet werden. Nachteilig wirken sich ebenso plötzliche Sprints, hohe Sprünge (beispielsweise in den Kofferraum) oder Treppensteigen aus.

Empfehlenswerte ist eine gleichmäßige und kontrollierte Bewegung des Hundes wie sie zum Beispiel beim langsamen Rad fahren oder schwimmen möglich ist. Auf diese Weise werden einem Muskelschwund und Fettansatz entgegen gearbeitet. Zudem bleibt die Muskulatur geschmeidig und beweglich. Ein angemessen trainierter Muskelapparat unterstützt geschädigte Gelenke und kann ihre Funktion unterstützen.

Für die Verbesserung der Beweglichkeit können Therapien wie Physiotherapie oder Akkupunktur manchen Tieren sehr gut helfen. Sie lockern die Verspannungen der Muskulatur und lindern auf diese Weise die Schmerzen. Zudem werden dem Hund wieder normale Bewegungsabläufe ermöglicht und Entlastungshaltungen korrigiert.

Sinnvolle Nahrungsergänzungen sind Neuseeländische Grünlippenmuschel, Teufelskralle oder auch Gelatine, wie sie im Kapitel zur Ernährung und Nahrungsergänzung beschrieben werden.

Therapie der Arthrose bei Hunden

Grundsätzlich ist die Arthrose eine chronische, degenerative Erkrankung, die nicht heilbar ist. Somit ist das Ziel der Therapie die Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität für den Hund zu verbessern. Es wird immer mit der einfachsten Methode begonnen. Eine komplizierte, aufwändige Operation ist immer der letzte Schritt. Für jede Therapie muss der Hund jedoch sein Idealgewicht anstreben, da jedes Kilo Übergewicht die Knochen belastet und die Therapie erschwert. Zusätzlich zu Medikamenten kann die Nahrung ergänzt werden. Vor allem Zusätze wie Kollagen oder Glykosaminglykane sind sehr hilfreich bei der Arthrose des Hundes und werden im entsprechenden Kapitel gesondert erläutert.

Medikamente

Die konservative Therapie erfolgt über Medikamente, eine angepasste Ernährung und Bewegung. Schmerzmedikamente kommen jedoch nur zum Einsatz, wenn der Hund Symptome zeigt. Der gezielte Einsatz der Schmerzmedikamente ist wichtig, da diese auf die Magenschleimhaut des Hundes schlagen. Bei dauerhaftem Einsatz kann es zu Schleimhautreizungen bis hin zu Magengeschwüren kommen. Wichtig ist zudem, dass die Medikamente unabhängig vom Futter eingegeben werden, damit die Wirkstoffaufnahme nicht beeinträchtigt wird.

Begleitend kann gerne mit homöopathischen Mitteln gearbeitet werden, die sich positiv auf die Gelenkgesundheit und die Schmerzlinderung auswirken. Die Mittel der Wahl sind Traumeel und Zeel, welche sich gut bewährt haben. Im Idealfall kann durch die Homöopathie die verwendete Menge an Schmerzmitteln deutlich reduziert werden. Wichtig ist, dass die verabreichten Wirkstoffe in enger Absprache mit dem Tierarzt geplant werden, um den Vierbeiner ideal abzudecken.

Wichtig bei jeder Form der Arthrose ist ein gesundes Maß an Bewegung, um dem Abbau der Muskulatur entgegen zu wirken. Das Einstellen von Schonhaltungen in Verbindung mit Verspannungen und einem Rückgang der Muskulatur ist dringend zu vermeiden. Besonders gut für den Vierbeiner ist Bewegung im Wasser, da hier das Körpergewicht die Bewegung nicht zusätzlich belastet. Durch den Wasserauftrieb wiegt der Körper nur ein Siebtel seines eigentlichen Gewichtes. So wird die Muskulatur trainiert und gestärkt ohne Gelenke oder Wirbelsäule zu belasten.

Chirugie

Wenn Physiotherapie, Medikamente und Nahrungsergänzer keinen Erfolg bringen, ist die letzte Möglichkeit ein chirurgisches Eingreifen, um die Schmerzen zu lindern. Hierbei muss jedoch das Alter, die Erfolgsaussichten und die Schmerzen für den Hund beachtet werden. Lohnt sich der teure Eingriff tatsächlich oder bringt er dem Tier nur zusätzliches Leiden? Eine Operation ist immer auch mit möglichen Komplikationen und Risiken verbunden. Zudem besteht für das Tier immer ein gewisses Narkoserisiko.

Eine Möglichkeit ist das Setzen von Goldimplantaten, um die schmerzen auszuschalten. Dieses muss jedoch lediglich als begleitende Maßnahme verstanden werden. Der Tierarzt setzt hierbei winzige Goldstücke an verschiedenen Stellen in das Körpergewebe des Hundes. Wird dies richtig gemacht und so kann auf diese indirekte Weise der schmerz ausgeschaltet werden.

Eine weitere Methode ist es das betroffene Gelenk künstlich zu versteifen. Hier ist eine anschließende Physiotherapie besonders wichtig, damit die Muskulatur erhalten bleibt und Fehlhaltungen entgegen gewirkt wird.

Für die Hüftgelenksdysplasie sind mehrere Operationsmethoden entwickelt worden. Bei sehr jungen Tieren mit einer HD wird das Becken an drei Stellen aufgetrennt und neu zusammengesetzt. So wird der Oberschenkelkopf besser in der Gelenkpfanne positioniert, wodurch das Gelenk stabiler wird.

Bei Hunden mit einem zu kurzen Oberschenkelhals wird dieser durch den Tierarzt künstlich verlängert, so dass seine Hebelwirkung verstärkt wird. Dadurch wird er mit mehr Kraft in die Gelenkpfanne gedrückt und das Gelenk stabiler.

Auch der Einsatz von künstlichen Gelenken ist inzwischen möglich. Im Falle des Hüftgelenks werden Oberschenkelkopf, -hals und Hüftgelenkspfanne durch einen künstlichen Nachbau aus Stahl oder speziellem Kunststoff ersetzt. Dies ist jedoch erst nach vollendetem Wachstum möglich. Im Extremfall und bei leichtgewichtigen Hunden kann auch eine Entfernung des gesamten Oberschenkelkopfes als letzter Ausweg gewählt werden. Im Idealfall bildet der Organismus ein knorpeliges Ersatzgelenk, welches die entstandene Lücke mit Gewebe ausfüllt. Auf diese Weise werden die Schmerzen der schlechten Gelenkverbindung ausgeschaltet.

Akkupunktur

Als alternative Heilmethode kann für den betroffenen Hund auch eine Akupunktur infrage kommen. Durch das setzen der nadeln wird die Ausschüttung der körpereigenen Hormone Endorphin, Serotonin und Cortisol gefördert. Diese lindern die Schmerzen und verbessern entzündliche Prozesse, die eine Arthrose immer begleiten. Weiterhin ist es wissenschaftlich erwiesen, dass die heilenden Nadeln die Wachstumsfaktoren des Körpers positiv stimulieren. Diese Hormone fördern die Gewebeerneuerung und seinen Aufbau. Auf diese Weise wird die Regeneration von Nervenbahnen, Zellen, Sehnen und Bindegewebe gefördert, was die Beweglichkeit des kranken Gelenkes verbessert.

Die Arthrose als chronische Erkrankung macht eine  langfristige Behandlung notwendig. So ist es sehr positiv, dass die Akupunktur quasi frei von Nebenwirkungen ist. Selten treten lokale Hautrötungen oder ein Jucken als Reaktion auf die Nadeln auf. Diese Nebeneffekte sind jedoch selten.

Physiotherapie bei Hunden mit Arthrose

Die Physiotherapie des Hundes unterstützt die Therapie, um die Muskulatur wieder aufzubauen, Bänder zu kräftigen und Verspannungen zu lösen. Einige Übungen können sogar vom Hundehalter selber Zuhause durchgeführt werden.

Massage und Wärme

Je nach Methode führt die Massage zur Entspannung der Muskulatur und löst Verspannungen dieser. Dadurch werden Schonhaltungen gelöst und der Schmerz gelindert. Andere Techniken führen zur Aktivierung der Muskulatur, fördern die Durchblutung und verbessern die Sauerstoffversorgung. Auch durch Wärme kann die Muskulatur entspannt werden und aktiviert die Sauerstoffversorgung. Das Bindegewebe wird gelockert und dadurch wieder flexibler. Wärmflaschen oder Infrarotlampen verwendet man aus diesem Grund gerne vor einer Behandlung des Hundes. Kälte hingegen reduziert Schwellungen und lindert Entzündungen.

Um die tieferen Schichten der Muskulatur zu erreichen wird der therapeutische Ultraschall eingesetzt. Auf diese Weise werden die tiefen Schichten der Muskulatur aufgewärmt, die Schmerzen gelindert und die Durchblutung verbessert. Da auch das Bindegewebe gelockert wird, verbessert sich durch die Ultraschall Therapie die Beweglichkeit des Gelenkes. Je nach Schallgerät gelangt die Therapie etwa 5 Zentimeter tief in die Muskulatur ein.

Elektrotherapie

Hier setzt die Physiotherapeutin elektrische Impulse an die Haut um die Nerven zu stimulieren. Auf diese Weise werden minimale Muskelzuckungen bewirkt, durch die Verspannungen gelöst werden. Zudem werden durch die passiven Bewegungen die Muskeln zum Aufbau stimuliert, so dass einem Muskelschwund entgegen gewirkt wird. Verspannungen und Abbau der Muskulatur entstehen durch eingenommene Schonhaltungen bei Gelenkerkrankungen. Durch immer bessere Geräte kann die Elektrotherapie auch Zuhause angewendet wird, wodurch die Muskulatur nachweislich gekräftigt wird.

Bewegung und Schwimmen

In der Physiotherapie kann eine aktive oder eine passive Bewegungstherapie durchgeführt werden. In der aktiven Therapie wird der Hund auf spielerische Weise dazu animiert einzelne Muskeln zu bewegen und zu nutzen. Dadurch werden diese gezielt gekräftigt. Bei der passiven Methode bewegt der Therapeut bestimmte Bereiche des Hundes und versucht so die Beweglichkeit zu verbessern. Kondition und Ausdauer werden verbessert. Besonders schonend für die Gelenke sind Übungen im Wasser, da hier durch den Auftrieb das Körpergewicht des Hundes keine Rolle mehr spielt. Positiver Nebeneffekt ist zudem, dass das Wasser eine sanfte Lymphdrainage bewirkt, wodurch Schwellungen reduziert werden. Die Durchblutung und der Sauerstoffwechsel werden gefördert, wodurch die Heilung beschleunigt wird.

Ernährung von Hunden mit Arthrose

Unabhängig von der Art der Gelenkerkrankung, von einer leichten Entzündung bis zu einer chronischen Arthrose, wird jegliche Form durch ein Übergewicht des Vierbeiners verschlimmert. Jedes Kilogramm zu viel auf den Rippen fordert die Knochen und Gelenke und belastet diese.

Somit ist die wichtigste Erstmaßnahme zur Therapie von Gelenkerkrankungen das Einhalten des Idealgewichtes. Bereits übergewichtige Tiere müssen unverzüglich auf Diät gesetzt werden, wozu fettarme Fleischsorten und eine Portionsreduzierung wichtig sind. Die Fütterungsmenge bezieht sich dabei jeweils auf das angestrebte Idealgewicht.

Es wird somit die Menge gefüttert, die für den Hund mit seinem Idealgewicht ausgelegt ist. Als Leckerlis für die stämmigeren Hunde eignen sich die leichten Fleischsorten in getrockneter Form oder auch Lungengewebe als getrockneter Snack.

Getreidefreie Hundenahrung

Außer des Einhaltens des richtigen Gewichtes und die Vermeidung von Adipositas, ist es wichtig, den Entzündungsfaktoren des Gelenkes keine weiteren Nährstoffe zu bieten. Aus diesem Grund muss die Hundenahrung für den tierischen Patienten frei von Getreide und Stärke sein. Getreide bietet nicht nur den Entzündungszellen weitere Nährstoffe sondern fördert auch zusätzlich das Entwickeln von Fettpolstern.

Da die meisten Gelenkerkrankungen einen chronischen Verlauf haben, ist es sinnvoll den Hund dauerhaft ohne Getreide zu füttern. Stattdessen sollte auf Gemüse und Obst ausgewichen werden, da so auch viele Vitamine in den Hundenapf wandern. Dies sorgt für ein starkes Immunsystem, welches der Hund braucht, um die Entzündungen zu bekämpfen. Viel Vitamin C enthält beispielsweise Hagebutte, das auch als Pulver unter das Futter gemischt werden kann. Die gelegentliche Verfütterung von Eierschale liefert dem Vierbeiner zusätzliches Calcium, was für starke und stabile Knochen sorgt.

Sinnvoll ergänzen

Das Futter für einen Hund mit Gelenkerkrankungen sollte hoch verdaulich, nicht zu fett und getreidefrei sein. Ergänzt werden kann es durch den Zusatz von neuseeländischer Grünlippenmuschel. Dies enthält reichlich Glykosaminoglykane, welche die Produktion von Gelenkschmiere fördern. Je mehr Schmiere vorhanden ist, desto besser kann das Gelenk in deinen „Scharnieren“ laufen und verursacht weniger Schmerzen. Eine weitere gute Ergänzung zum Futter ist Teufelskralle. Die afrikanische Heilpflanze bewirkt eine natürliche Schmerzausschaltung, so dass weniger synthetische Schmerzmittel notwendig sind. Dies schont Magen und Stoffwechsel des Hundes. Auch Kollagen wird gerne in der Hundenahrung bei Gelenkbeschwerden eingesetzt. Da es selber Bestandteil des Gelenkknorpels ist, fördert es dessen Aufbau und seine Flexibilität. Wichtig ist hierbei darauf zu achten, dass das Kollagen eine hohe biologische Verfügbarkeit hat, so dass der Wirkstoff gut aufgenommen werden kann. Als Entzündungshemmer empfehlen wir zusätzlich Bio-Hagebuttenschalten, die einen hohen Anteil an Vitamin C haben.

Sinnvolle Nahrungsergänzungen beim Hund mit Arthrose

Unabhängig von der Art der Arthrose, von einer leichten Entzündung bis zu einer chronischen Form, wird jegliche Erkrankung dieser Art durch ein Übergewicht des Vierbeiners verschlimmert. Somit ist die wichtigste und erste Maßnahme zur Therapie von Gelenkerkrankungen das Einhalten des Idealgewichtes. Bereits übergewichtige Tiere müssen unverzüglich auf Diät gesetzt werden, wozu fettreduziertes Futter ohne Kohlenhydrate verwendet werden sollte.  Die Fütterungsmenge bezieht sich dabei jeweils auf das angestrebte Idealgewicht des Vierbeiners.

Außer des Einhaltens des Idealgewichtes ist es wichtig, den Entzündungsfaktoren des Gelenkes keine weiteren Nährstoffe zu bieten. Aus diesem Grund muss die Ernährung für den tierischen Patienten getreidefrei sein, da die Entzündungszellen sich von Kohlenhydraten ernähren. Da die meisten Gelenkerkrankungen einen chronischen Verlauf haben, ist es sinnvoll den Hund dauerhaft getreidefrei zu ernähren. Zusätzlich zur richtigen Ernährung kann dem Hund durch die richtige Nahrungsergänzung geholfen werden, seine Lebensqualität zu verbessern. Eine natürliche Schmerzlinderung bedeutet dabei auch immer, dass weniger Medikamente zum Einsatz kommen müssen, was den gesamten Organismus des Hundes schont.

Bioaktive Kollagenpeptide

Eine tägliche Ergänzung des Hundefutters mit bioaktiven Kollagenpeptiden regt die Knorpelzellen zum Wachstum an, so dass mehr Gewebe gebildet wird. Auf diese Weise wird die Beschaffenheit und die Beweglichkeit des Bindegewebes verbessert, was zu einer verminderten Schmerzhaftigkeit führt. und wird deshalb zur Prävention und Therapie von Osteoarthrosen eingesetzt. Bioaktive Kollagenpeptide tragen zur Festigkeit und Flexibilität des Bindegewebes bei, erhöhen so die Gelenksbeweglichkeit und reduzieren das Schmerzgeschehen. In wissenschaftlichen Studien wurde bereits nachgewiesen, dass bioaktive Kollagenpeptide, was in der natürlichen Knorpelsubstanz enthalten ist, die Produktion um das 2,5 fache steigert. Aus diesem Grund wird es sehr häufig zur Vorbeugung und Behandlung von Arthrosen und Lahmheit eingesetzt.

Bio-Hagebuttenschalen

Ergänzend zu den bioaktiven Kollagenpeptiden eingen sich aufgrund ihrer entzündungshemmenden Wirkung die Bio-Hagebuttenschalen. Achten Sie aber beim Kauf unbedingt darauf, dass es sich bei den Produkten um reine Hagebuttenschalen, also OHNE den Kernen handelt.

Bei den Bio-Hagenbuttenschalen von barf proQ sind nur die Schalen in Bio-Qualität verpackt.

Neuseeländische Grünlippenmuschel

Diese wertvolle Muschel enthält in ihrem Fleisch einen hohen Gehalt an Glykosaminoglykanen, die einen positiven Effekt auf die Gelenkgesundheit haben. Bei chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparates oder akuten Gelenkentzündungen kann dem Hund mit einer Nahrungsergänzung in Form der Grünlippenmuschel sehr gut geholfen werden. Es verbessert die Gleitfähigkeit der Gelenke und hat einen sogenannten „Schmiereffekt“. Zudem wirken die Glykosaminoglykane Entzündungen entgegen. Da sich die Gelenkschmiere aus diesen Stoffen aufbaut, kann  bei einem zusätzlichen Angebot in der Nahrung, mehr davon produziert werden. Je mehr Schmiere vorhanden ist, desto besser kann das Gelenk in seinem „Scharnier“ laufen, was zu verminderten Schmerzen für den Hund führt. Es gibt die Neuseeländische Grünlippenmuschel in Pulver-, Kapsel- und Extraktform. Wichtig ist, dass der Nahrungsergänzer wirklich das Muskelfleisch und nicht nur die Schale enthält.

Teufelskralle

Die afrikanische Heilpflanze wird sehr gerne für chronische Gelenkerkrankungen beim Hund genutzt, da sie zu einer natürlichen Schmerzausschaltung führt. Weiterhin hemmt sie Entzündungen und wirkt Schwellungen entgegen. Vorgefertigte Pulvermischungen sind am besten für den Hundes geeignet, da so die richtige Dosierung gewährleistet ist.

Chondroitin

Chondroitin besteht aus Mukopolysacchariden und ist ebenfalls ein wichtiger Baustein des Gelenkknorpels, der dem Knorpel seine Struktur verleiht.  Zudem ist es verantwortlich für seine Wasserbindungskapazität, was die Flexibilität des Knorpels bestimmt. Auch für die aufnahme der Nährstoffe ist es ein zentraler Bestandteil des Gelenkknorpels.  Die richtige Nährstoffversorgung ist sehr wichtig, da  Knorpel keine Blutgefäße enthält und er nur über eine Diffusion der Stoffe durch das Gewebe versorgt wird. Die einzigen Quellen, die ausreichend Chondroitin enthalten, sind Tierknorpel. Diese können dem Hund in Form von Kausnacks oder als Zusatz im Futter angeboten werden. Eine weitere Möglichkeit sind vorgefertigte Pulvermischungen. Chondroitin eignet sich zur Prophylaxe und Therapie von Arthrosen.

Weiterhin können bestimmte Kräuter helfen, die Gelenkleiden zu minimieren:

  • Traubenkernextrakt: Das Traubenkernextrakt ist reich an Enzymen, essentiellen Aminosäuren und Mineralstoffe. Zudem liefert es dem Hund viel Vitamine B und E.
  • Ackerschachtelhalm: Er wirkt sich positiv auf die Durchblutung aus und reduziert auf diese Weise Schwellungen.
  • Brennessel: Sie ist bekannt für ihre positive Wirkung auf die Blutgefäße, die Durchblutung und die Anregung des Stoffwechsels. So werden Entzündungen gelindert.
  • Sanddorn: Er enthält viel Vitamin C sowie B-Vitamine, Carotinoide und Flavonoide. Er hat daurch einen sehr  positiven Effekt auf das Immunsystem des Hundes.
  • Spirulina: Die Blaualge ist bekannt für das Abfangen sogenannter freier Radikale, was bei entzündungen und deswegen auch bei Arthrose sehr wichtig und nützlich ist. Spirulina enthält viele wichtige Mineralstoffe, Spurenelementen und Vitamine.Weiterhin liefert die gesunde Alge , Eisen,  Selen, Vitamin E und Vitamin B12 sowie viele essentielle Fettsäuren.

Hundealltag bei Arthrose

Die Diagnose einer Arthrose ist unabhängig vom betroffenen Gelenk häufig ein Schock für den Hundebesitzer. Die Tatsache, dass eine solche chronische Erkrankung des Bewegungsapparates nicht mehr heilbar ist, führt zu Beunruhigung und Ratlosigkeit. Eine Arthrose muss jedoch nicht immer zu einer gewaltigen Einschränkung des unbeschwerten Hundelebens führen. Die genaue Kenntnis der Therapiemöglichkeiten, ein gutes Management des Tagesablaufes und eine angepasste Ernährung können dem Vierbeiner helfen, ohne Schmerzen und große Einschränkungen seinen Alltag zu meistern. Schon kleine Tricks und Kniffe können ein großes Stück Lebensqualität zurück bringen.

Weicher Liegeplatz

Wie man sich bettet, so liegt man- und das ist für einen Vierbeiner mit angeschlagenen Knochen doppelt so wichtig! Egal ob im Auto, im Büro oder Zuhause- überall muss der Hund eine Möglichkeit haben bequem und  gut gepolstert, sowie warm zu liegen. Des Weiteren muss der Liegeplatz gut erreichbar sein und so eine Beschaffenheit aufweisen, dass der Vierbeiner nicht tief darin versinkt und anschließend Mühe hat wieder aufzustehen.

Treppen meiden

„Mal lieber die Treppen, als den Aufzug nehmen“, ermahnt mancher Fitnesstrainer seine Schützlinge. Doch was gut für die Figur ist, ist für einen Vierbeiner mit Arthrose pures Gift, denn das Treppensteigen ist eine sehr große Belastung für die betroffenen Gelenke. So sollten kranke Hunde lieber mit dem Aufzug fahren oder ebenerdig wohnen. Gleiches gilt auch für Welpen im Alter von bis zu einem Jahr. Da die Knochen in diesem Zeitraum noch nicht fertig ausgebildet sind, sind sie sehr instabil. Dies bedeutet, dass der Vierbeiner auf allen Treppenstufen getragen werden muss. Ebenso zu vermeiden sind Sprünge in den Kofferraum. Wird der Vierbeiner zu schwer, um ihn ins Auto zu heben, so kann auf spezielle Einsteigehilfen zurückgegriffen werden. Die sehen zwar oft umständlich aus, sind aber blitzschnell montiert und äußerst praktisch.

Strand und Ballspiele

Sommer, Sonne, Strand- einladend für Hund und Herrchen. Doch ausgedehnte Spaziergänge im tiefen Sand sind für Welpen und Hunde mit Arthrose dringen zu vermeiden. Das Laufen auf dem weichen Untergrund ist eine doppelt so hohe Beanspruchung, wie Bewegung auf einem geraden, festen Boden. Auch plötzliche Stopp- und Drehbewegungen gehen auf die Gelenke. Ein klassisches Beispiel sind Apportierübungen und Ballspeile, bei denen der Hund schnell beschleunigt, um anschließend wieder abrupt abzubremsen. Solche Bewegungsabläufe Verschlimmern die Symptome eines Hundes mit Arthrose dramatisch. Besser geeignet sind kleine Fahrradtouren bei denen der Vierbeiner auf gerader Strecke in einem mäßigen Tempo mit läuft.

Diät

Jedes Kilogramm zu viel auf den Rippen ist eine zusätzliche Belastung für die kranken Gelenke. Übergewicht muss daher als erste Maßnahme reduziert werden. Hier muss jedoch mit einem gewissen Plan vorgegangen werden, da man einen Abbau der Fettmasse und nicht der Muskulatur erreichen möchte. Aus diesem Grund füttert man den Hund mit der Menge, die für das angestrebte Idealgewicht ausgelegt ist. So wird schrittweise und hundefreundlich das Gewicht reduziert. Wichtig ist es, dass die Nahrung hochwertiges Protein enthält, so dass die Muskulatur gut unterstützt wird. Auf Getreide muss verzichtet werden, da sich die Entzündungszellen hauptsächlich von Kohlenhydraten ernähren. Ergänzend können dem Hund natürliche Rohstoffe ins Futter gemischt werden, die den Gelenkstoffwechsel positiv beeinflussen.

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